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DOI: 10.1055/s-0042-120778
Arbeitsmedizin – Wer körperlich fit ist, arbeitet effektiver
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. Dezember 2016 (online)

In vielen Berufen ist Selbstkontrolle das A und O für eine erfolgreiche Karriere. Besonders deutlich wird das im Dienstleistungssektor. Verkäufer, Ärzte, Rechtsanwälte, Bankangestellte – sie alle müssen ihre individuellen Emotionen regulieren, um den Bedürfnissen des Kunden gerecht zu werden, lange Zeit konzentriert zu arbeiten oder Ablenkungen zu widerstehen. Zu hohe Selbstkontrollanforderungen belasten mit der Zeit die Psyche. Als Folge fühlen sich viele Arbeitnehmer ausgepowert, erschöpft und krank. Forscher konnten jetzt in einer Studie nachweisen, dass körperliche Fitness als eine Art Puffer zwischen Selbstkontrollanforderungen und psychischer Belastung fungieren kann (International Journal of Stress Management 2016; 23: 255–275). „Wer fit ist, kann psychischen Belastungen und Erkrankungen durch zu viel Stress während der Arbeit vorbeugen“, sagt Mitautor W. Rivkin. „Gerade in Berufen, die täglich ein hohes Maß an Selbstkontrolle erfordern, könnten Sportangebote präventiv eingesetzt werden, um Überbelastung zu vermeiden.“ Denn um effektiv und konzentriert zu arbeiten, braucht der Körper ausreichend Energie in Form von Glukose, die nur begrenzt zur Verfügung steht. Ist der Körper aber durch regelmäßigen Sport in einer guten Verfassung, wird Zucker effizienter in die Zellen transportiert.
Nach einer Mitteilung des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung, Dortmund