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DOI: 10.1055/s-0042-121866
Sättigungsabfall postoperativ häufiger als erwartet
Publication History
Publication Date:
20 February 2017 (online)

Sun Z et al. Postoperative hypoxemia is common and persistent: a prospective blinded observational study. Anesth Analg 2015; 121: 709–715
Ein Abfall der pulsoxymetrisch gemessenen O2-Sättigung nach OPs tritt häufig auf und ist oftmals prolongiert. Zu dieser Erkenntnis kam ein Forscherteam um Zhuo Sun in Ohio (USA) und Ontario (Canada).
Zusammenfassend folgern die Autoren, dass bei Patienten nach OP – auch ohne spezielle Risikofaktoren – häufiger und andauernder Hypoxämie auftritt als bisher angenommen. Allerdings fehlen in der Analyse Daten zu präoperativen O2-Sättigungswerten der Patienten. Eine weitere Schwäche ist sicher auch das relativ hohe „Drop-out“, also Patienten, deren Daten nicht bis zum Ende der Untersuchung aufgezeichnet werden konnten. Der häufigste Grund war, dass Patienten nach kleinen Eingriffen schon früher entlassen worden waren oder dass Patienten, die schon früh mobil wurden, sich selbst vom Pulsoxymeter diskonnektierten. So kann zur Analyse eine Negativauswahl derjenigen Studienteilnehmer geblieben sein, die sich noch nicht so gut erholt hatten. Dies erklärt auch, warum in einer Gesamtauswertung aller O2-Sättigungskurven auffiel, dass am 3. postoperativen Tag die niedrigsten Sättigungswerte zutage traten. Daher fordern die Autoren weitere Untersuchungen, insbesondere zu der Fragestellung, inwieweit die gemessenen Sättigungswerte das Outcome der Patienten beeinflussen. Dafür werden große, randomisierte Studien benötigt.