Zusammenfassung
Mit der besseren Erschließung der Bergregionen begeben sich nicht nur vorbereitete
Sportler, sondern auch ältere Menschen mit Vorerkrankungen in größere Höhen. Aufgrund
der Hypoxie erreichen die Bergsteiger dabei oft Sättigungstiefstwerte, die ernste
Hypoxämie im Gewebe zur Folge haben. Auch in mittleren Höhen treten Symptome der akuten
Bergkrankheit auf, welche sich im Schlaf manifestieren. Dabei sind vor allem Schlafapnoepatienten
gefährdet, da zusätzlich zur obstruktiven Ventilationsstörung ein geringerer Sauerstoffpartialdruck
vorhanden ist. Gleichzeitig spielen Geschlechterunterschiede eine maßgebende Rolle.
Aufgrund der atemstabilisierenden Wirkung von Östrogen, passen sich Frauen schneller
an Höhenunterschiede an als Männer. Die objektive Schlafqualität kann in normo- oder
hypobaren Hypoxiekammern erfasst werden. In Hypoxie zeigt sich eine Verkürzung der
Gesamtschlafdauer und verlängerte Wachphasen nach dem ersten Einschlafen, wodurch
eine verringerte Schlafeffizienz erklärt werden kann. In größeren Höhen nimmt der
Arousal-Index zu. Die großen, interindividuellen Unterschiede bei der Verträglichkeit
von Höhenexposition fordern eine genaue Untersuchung höhenbezogener Problematiken
sowie individuelle Akklimatisationsprotokolle. Durch eine gute Vorakklimatisation
können weitgehend höheninduzierte Schlafprobleme behandelt werden.
Abstract
Advancing infrastructure of mountain regions allows not only well-prepared mountaineers,
but also elderly people with pre-existing illness the stay at high altitudes. Based
on the hypoxic conditions, low oxygen saturation values are reached, which cause severe
hypoxemia in the tissue. Symptoms of acute mountain sickness appear even at moderate
altitude, which are manifested during sleep. Patients suffering from sleep apnea are
at high risk, because of the obstructive ventilation disorder in combination with
less oxygen availability. Concurrently, gender differences play a decisive role. Due
to the respiratory stabilizing impact of estrogen, women are faster in adapting to
altitude differences. A reduction of sleep duration and extended wake phases are shown,
which causes lower sleep sufficiency. With continued rise of altitude, the arousal-index
increases. For individual differences concerning altitude induced problems, individual
acclimatization protocols are needed. Well prepared pre-acclimatization could prevent
altitude induced sleep problems, as well as the treatment of such.