Zahnmedizin up2date 2017; 11(01): 17-19
DOI: 10.1055/s-0042-122619
SOP/Arbeitsablauf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOP Röntgen

Teil 1
Wilm-Gert Esders
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
01. März 2017 (online)

Einleitung

Auch wenn bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computer- oder Kernspintomografie an Bedeutung gewonnen haben, ist das eigentliche Röntgen noch immer für den Großteil der zahnärztlichen Diagnostik ausschlaggebend, entweder mit konventioneller Filmtechnik oder mit Aufzeichnung auf elektronischen Sensoren. Ultraschall und Kernspin/MRT – letzteres ist verbunden mit einem hohen finanziellen Aufwand – ermöglichen auf anderer physikalischer Basis unterschiedliche Darstellungen und Abbildungen bisher nicht darstellbarer Gewebe.

Das DVT (Digitales Volumentomogramm) mit seiner räumlichen Darstellung findet seine Indikation eher in der chirurgisch-implantologischen Praxis. Während das Orthopantomogramm (OPG) als orientierende Übersichtsaufnahme für viele zahnärztliche Belange ausreichende Ergebnisse liefert, zeigt der Zahnfilm detailreicher, mit höherer Auflösung 3–4 Zähne. Verschiedene Techniken der Positionierung von Film und Röntgenstrahler ermöglichen die Kariesdiagnostik, die Beurteilung parodontaler und apikaler Verhältnisse sowie die Lageorientierung.

Aufgrund des Risikos, das vom Einsatz ionisierender Strahlung ausgeht, sind folgende Regeln immer einzuhalten:

  • Indikation stellen: Ist die Aufnahme notwendig?

  • Ist das Ergebnis mit anderen Mitteln weniger belastend zu erreichen?

  • Gibt es andere Aufnahmen mit demselben Aussagewert?

  • Gibt es einen Röntgenpass?

  • Besteht eine Schwangerschaft?

  • Patienten abdecken gegen Streustrahlung – speziell die Schilddrüse

  • Dokumentation:

    • Ergebnis der Befragung des Patienten

    • Zeitpunkt und Art der Aufnahme

    • Körperregion

    • Befund

    • physikalische Daten

  • Archivierung aller Aufnahmen bis zur Vollendung des 28. Lebensjahrs, danach 10 Jahre lang

  • Auswertung mit Lupe (Filmauflösung ist besser als die Auflösungsfähigkeit des Auges)

  • hochempfindliche Filme (Kodak Insight)

  • schriftliche Arbeitsanweisung am Röntgengerät