Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2022; 50(02): 148-149
DOI: 10.1055/s-0042-1744095
Abstracts | DVG

Effekt von 5-Azacytidin auf das kardiomyogene Differenzierungspotential equiner Präadipozyten

J H Stage
1   Klinik für Pferde, Freie Universität Berlin
,
S D Trachsel
1   Klinik für Pferde, Freie Universität Berlin
2   Klinik für Pferde, Veterinärmedizinische Universität Wien, Österreich
,
R J Aschenbach
3   Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin
,
S Rausch
4   Institut für Immunologie, Freie Universität Berlin
,
S Trappe
3   Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin
,
K Söllig
3   Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin
,
G Sponder
3   Institut für Veterinär-Physiologie, Freie Universität Berlin
,
R Merle
5   Institut für Veterinär-Epidemiologie und Biometrie, Freie Universität Berlin
,
H Gehlen
1   Klinik für Pferde, Freie Universität Berlin
› Institutsangaben
 

Einleitung Adulte, multipotente Stromazellen aus Fettgewebe (Präadipozyten, PA) haben das Potential unter geeigneten Stimuli in unterschiedliche Zelllinien zu differenzieren, u.a. in Kardiomyozyten-ähnliche Zellen. Für das Pferd liegen hierzu keine Studien vor.

Ziel der Studie Ziel der vorliegenden Studie war es, das kardiomyogene Differenzierungspotential von PA erstmals beim Pferd unter Einsatz von 5-Azacytidin (5-AZA) zu untersuchen.

Methoden Equine PA (ePA) wurden aus intraabdominalem, retrobulbärem und subkutanem Fettgewebe gewonnen und ePA der sich als optimal erweisenden Lokalisation auf ihre stammzelltypischen Charakteristika morphologisch, immunphänotypisch und molekularbiologisch untersucht. Für die kardiomyogene Induktion wurden ePA mit 10 µM 5-AZA über 48 Stunden induziert und für 3 Wochen in herkömmlichem PA-Medium weiter kultiviert. Neben zellmorphologischen Veränderungen wurde die Expression kardialer Marker, Stammzellmarker sowie eines Muskelmarkers mittels SYBR Green RT-qPCR an Tag 0 sowie 3 Wochen nach Induktion (T3) untersucht.

Ergebnisse Vermehrbare, Fibroblasten-ähnliche ePA konnten aus allen Gewebelokalisationen gewonnen werden, wobei intraabdominales Fettgewebe das im Vergleich beste Zellwachstum aufwies. Die Oberflächenmarker CD29, CD44 und CD90 und das Nichtvorhandensein der Negativmarker CD34 und CD45 wurden durchflusszytometrisch bestätigt. CD105 wurde nicht nachgewiesen. Die Expression der Pluripotenzgene OKT4 und MYC wurde mittels RT-qPCR bestätigt. Die 5-AZA-Behandlung führte weder zu einem kardiomyozytären Phänotyp der Zellen noch zu einer Aufregulierung der kardialen Markergene Nkx2.5, GATA4, TNNI3, MYH6, MYH7 bzw. des Muskelmarkers Myf6 zum Zeitpunkt T3.

Schlussfolgerung 5-AZA zeigte unter den gewählten Bedingungen keinen Effekt auf die Differenzierung von ePA in Kardiomyozyten-ähnliche Zellen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Mai 2022

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