Verbesserung der Lebensqualität durch die Hörrehabilitation mittels Cochlea Implantat bei hochbetagten Patienten

Einleitung In der Altenbevölkerung gehören hochgradige Hörstörungen zu den häufigsten chronischen Krankheitsbildern. Als Folge des demographischen Wandels steigt damit der Anteil hochbetagter Patienten in den CI-Sprechstunden kontinuierlich an und es werden zunehmend sehr alte Patienten mit einem Cochlea Implantat (CI) versorgt. Bisher liegen jedoch nur wenige Daten, die über die reine Hörverbesserung hinausgehen, in dieser Altersgruppe vor.

Material und Methode Diese prospektive Beobachtungsstudie schloss zwölf hochbetagte Patienten zwischen dem 76. und 85. Lebensjahr ein. Die Patienten waren uni- oder bilateral ertaubt oder hochgradig schwerhörig und wurden erstmalig unilateral mit einem CI versorgt. Die Lebensqualität wurde mittels WHOQL-OLD Fragebogen präoperativ, bei Erstanpassung und sechs Monate postoperativ erfasst.

Ergebnisse Beim WHOQOL-OLD Gesamtscore kam es von der präoperativen Befragung mit 56,5±3,5 Punkten zur Erstanpassung mit 54,4±2,7 Punkten zu einem nicht signifikanten Abfall (p=0,26). Nach nur sechs Monaten stiegt der Punktwert auf 61,1±2,1 an. Der Anstieg war signifikant (p=0,001). Bei der Facette „Sinnesfunktionen“ zeigte sich eine hochsignifikante Verbesserung von der präoperativen Befragung mit 35,4±25,2 auf 54,7±8,5 Punkte sechs Monate postoperativ. Zwischen der präoperativen Befragung und der Erstanpassung zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p=0,74).

Zusammenfassung Unsere Daten konnten einen äußerst positiven Einfluss der Hörrehabilitation mittels CI selbst bei hochbetagten Patienten über dem 75. Lebensjahr auf die Lebensqualität nachweisen. Dabei kommt es auch in dieser Altersgruppe zu einem sehr zügigen und deutlichen Anstieg der Lebensqualität innerhalb von nur sechs Monaten.

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Article published online:
24 May 2022