CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S105
DOI: 10.1055/s-0042-1747383
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie / Neurootologie / Audiologie: Cochleaimplantat

Anatomie basierte Anpassung - eine akzeptierte Anpassungsmethodik für jeden Cochlea Implantat Träger?

Anja Kurz
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg, Comprehensive Hearing Center Würzburg
,
Rudolf Hagen
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg Würzburg
,
Tassilo Müller-Graff
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg Würzburg
,
Kristen Rak
2   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg Würzburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Durch das Vorhandensein verschiedenster CI Elektrodentypen und -längen kommt es zu unterschiedlichen Insertionstiefen, auf die in bisherigen Standardanpassungen in der klinischen Routine wenig Einfluss genommen werden konnte. Die anatomiebasierte Anpassung ist eine neue Anpassungsmethode, die eine Individualisierung basierend auf den postoperativ gemessenen Elektrodenkontakten ermöglicht. Der Audiologe kann damit die Frequenzbandverteilung spezifizieren, die sich besser an die tonotopische Frequenzen anpasst. Ziel dieser Studie war es, 1) den Nutzen dieser neuen Anpassungsmethode mit der etablierten Anpassungsmethode zu vergleichen und 2) andere Einflussfaktoren, wie z.B. die Insertionstiefe und die Elektrodenlänge zu untersuchen.

Methoden 10 erwachsene uni und bilateral implantierte erfahrende CI Träger wurden rekrutiert. Die Sprachwahrnehmung im Störgeräusch, Tonhöhen- und Klangfarbenwahrnehmung, sowie subjektive Präferenzen wurden im Abstand von 3 Monaten mit der standardisierten klinischen Einstellung sowie der anatomiebasierten Anpassung untersucht.

Ergebnisse Erfahrene bilaterale CI Träger profitieren von der neuen Anpassungsmethodik wenn diese mit unterschiedlichen Elektrodenlängen implantiert wurden. Das Sprachverständnis wird bilateral im Störgeräusch verbessert, kann jedoch das Sprachverständnis auf der schwächeren Seite beeinträchtigen. Alle unilateralen Patienten, die mit einer Standard-Elektrodenlänge implantiert wurden bevorzugten die anatomiebasierte Anpassung. Dies zeigte sich auch in einer verbesserten Sprachwahrnehmung im Störgeräusch und einer besser bewerteten Klangqualität.

Die Akzeptanz der anatomiebasierten Anpassung ist abhängig von der Insertionstiefe und Elektrodenlänge und sollte bei unzufriedenen CI Trägern in Betracht gezogen werden.



Publication History

Article published online:
24 May 2022

© 2022. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany