Hören mittels Knochenleitungshörsystem ADHEAR – eine prospektive Studie an 100 Patient*innen

Einleitung und Methode Auch eine kurzzeitige Hörrehabilitation, z.B. nach Ohroperationen oder zur Überbrückung vor sekundärem Höraufbau kann für die Lebensqualität von hoher Bedeutung sein. Ob Patienten*innen hiervon profitieren, haben wir in einer prospektiven Studie an 100 Patient*inen untersucht.

Ergebnisse Nach Prüfung der Studienvoraussetzungen wurden 100 Patienten*innen (4 - 82 Jahre, Median 38 Jahre, 54 Männer, 46 Frauen) prospektiv in die Untersuchung eingeschlossen und nach einer Mittelohroperation für die Zeitdauer der Tamponade mit einem Klebehörgerät (ADHEAR, Firma MedEL) versorgt.

84% der Patient*innen waren mit dem Höreindruck zufrieden oder sehr zufrieden. 2/3 der Patient*innen nutzten das ADHEAR Hörgerät mehr als 7 Stunden täglich. 88% empfanden das ADHEAR als nützliche Hörhilfe.

Diskussion Sowohl in den Fragebogenergebnissen, als auch in den audiologischen Tests zeigte sich eine sehr hohe Akzeptanz und Zufriedenheit mit der untersuchten (vorübergehenden) Hörgeräteversorgung. Insbesondere das Hören im Störschall nahm deutlich zu. Gerade im Hinblick auf die soziale Integration und Rehabiltation höreingeschränkter Patienten*innen sowie die sehr positiven Ergebnisse dieser bislang größten Untersuchung zum ADHEAR sollte auch die nur vorübergehende Hörrehabilitation z.B. nach Ohroperation als Standardmethode erwogen werden. Hierfür sollte eine entsprechende Verodnungsfähigkeit seitens der Kostenträger eingerichtet werden.

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Article published online:
24 May 2022