CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): S164
DOI: 10.1055/s-0042-1747607
Abstracts | DGHNOKHC
Schlafmedizin

Zusammenhänge zwischen obstruktiver Schlafapnoe und nicht-alkoholischer Fettleber (NAFLD) / Steatosis Hepatis (NASH)

Katharina Bahr
1   Universitätsmedizin Mainz, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Mainz
,
Perikles Simon
2   Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Sportwissenschaft, Mainz
,
Jörn Schattenberg
3   Universitätsmedizin Mainz, I. Medizinische Klinik und Poliklinik Mainz
,
Haralampos Gouveris
1   Universitätsmedizin Mainz, Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik Mainz
› Author Affiliations
 

Einleitung Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSA) und die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) sind Volkskrankheiten, denen gemeinsame metabolische Risikofaktoren zugrunde liegen. Es wird vermutet, dass OSA die Entwicklung einer NAFLD bzw. das Fortschreiten der Krankheit begünstigt. Ziel dieser prospektiven Studie war es, den Zusammenhang zwischen OSA und NAFLD zu untersuchen und Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Parameter der Poly-(somno)graphie mit dem Schweregrad der NAFLD in Verbindung stehen.

Methoden Patienten, die sich einer Polysomnographie oder einer Polygraphie zur Abklärung auf OSA unterzogen, wurden mittels vibrationsgesteuerter transienter Elastographie (VCTE) und „Continuous Attenuation Parameter” (CAP) mit dem Fibroscan 430 mini untersucht. Klinische Daten und Laborparameter wurden im Anschluss an die nächtliche Untersuchung erhoben.

Ergebnisse Insgesamt wurden 78 Patienten (28 weiblich [35,9%], Durchschnittsalter 54,2 Jahre) mit OSA, definiert durch einen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI)>5 Ereignisse/Stunde, eingeschlossen. 53% der Teilnehmer wiesen eine NAFLD auf, 16% zeigten Anzeichen einer Leberfibrose in der Elastographie. Bei zwei Teilnehmenden bestand sogar der Verdacht auf eine Zirrhose. Weder die leberspezifischen Laborparameter noch der AHI korrelierten signifikant mit dem Steatosegrad oder den Elastographiewerten. Interessanterweise korrelierte der Schweregrad der NAFLD (CAP-Wert) sehr stark mit dem Schnarch-Index (p<0,001).

Schlussfolgerung Patienten mit mittelschwerer bis schwerer OSA haben eine hohe Prävalenz der NAFLD. Der Schnarchindex ist ein einfach anzuwendendes, klinisches Instrument zur Identifizierung von Patienten mit dem Risiko einer relevanten Lebererkrankung innerhalb der Gruppe von Schlafapnoe-Patienten.



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Article published online:
24 May 2022

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