Z Gastroenterol 2022; 60(08): e617-e618
DOI: 10.1055/s-0042-1755042
Abstracts | DGVS/DGAV
Technische Innovationen
Aus- und Weiterbildungskonzepte
Donnerstag, 15. September 2022, 17:35 – 18:07, Saal 7

Nutzen der VR-Technik in der klinischen Lehre und der bildgebenden Diagnostik

V Uslar
1   Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
,
J Preibisch
1   Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
,
N Tabriz
1   Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
,
T Aumann-Münch
1   Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
,
D Weyhe
1   Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Universitätsklinik für Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
2   Pius-Hospital Oldenburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Oldenburg, Deutschland
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Einleitung Das Erlernen der menschlichen Anatomie ist ein wichtiger Bestandteil des Studiums der Humanmedizin. Gute anatomische Kenntnisse erleichtern das Verstehen pathophysiologischer Mechanismen und sind erforderlich für das Interpretieren von radiologischem und sonographischem Bildmaterial. Die Schwierigkeit besteht darin, das zweidimensionale Wissen in einen dreidimensionalen Situs sowie in bildgebende Verfahren zu übertragen.

Ziele Daher sollte am Beispiel der Leberanatomie untersucht werden, ob der Einsatz von 3D-Modellen in einer virtuellen Realität (VR-Atlas) das topographische Verständnis der StudienteilnehmerInnen im Vergleich zur normalen MRT-Ansicht verbessert.

Methodik Es wurden verschiedenen ProbandInnen-Gruppen (32 Studierende/ 8 AssistenzärztInnen/ 5 FachärztInnen) zu 5 PatientInnen-Fällen jeweils 5 Multiple choice Fragen gestellt. In einer ersten Sitzung wurden nur die MRTs am Bildschirm zur Verfügung gestellt, in einer zweiten Sitzung konnten die ProbandInnen die Fragen anhand der 3D-Modelle im VR-Atlas beantworten (s. Abb. 1). Es wurde die Anzahl korrekter Antworten sowie der Bearbeitungszeit analysiert.

Zoom Image

Ergebnisse Studierende bearbeiten in der MRT-Kondition im Median weniger Fragen korrekt als AssistenzärztInnen und Fach- und OberärztInnen (40% vs. ca. 55%; Abb. 2). Allerdings ist die Bandbreite im Antwortverhalten für Studierende und AssistenzärztInnen vergleichbar. In der VR-Kondition lag der Median für alle Gruppen über 80% und eingige ProbandInnen konnten sogar alle Fragen korrekt beantworten.

Abb. 2: Anzahl korrekter Antworten in ABhängigkeit von der Versuchskondition für die drei ProbandInnen-Gruppen.

Schlussfolgerung VR hat eindeutig einen Vorteil für alle Gruppen bezüglich korrekt beantworteter Fragen und man kann einen Großteil der Studierenden mittels der 3D-Modelle in VR schon fast auf das Level erfahrenerer ÄrztInnen heben. Die Bearbeitungsdauer ist für alle ähnlich, verbessert sich aber in der VR-Kondition. Die Technik wurde als durchweg sehr sinnvoll und hilfreich angesehen.

Teilweise unterstützt durch das BMBF (Projekt VIVATOP; Förderkennzeichen: 16SV8079)



Publication History

Article published online:
19 August 2022

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