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DOI: 10.1055/s-0042-1756005
Ausschluss vom Glücksspiel (Spielersperre): ein zahnloser Tiger?
Einleitung Spielersperren, ein vom Spieler initiierter Ausschluss vom Glücksspiel (Selbstsperre), sind ein Baustein des Responsible Gambling Ansatzes (RG). Sie sind als Instrument zur Reduzierung glücksspielbezogener Probleme in vielen Ländern Bestandteil der gesetzlichen Glücksspielregulierung. Obwohl sie als individuelle Intervention positiv bewertet werden, wird ihre Wirksamkeit zur Reduzierung glücksspielbezogener Probleme auf Populationsebene in Frage gestellt. Mit Selbstsperren wird die Verantwortung des Umgangs mit glücksspielbezogenen Problemen von den Anbietern (staatliche wie kommerzielle) auf den Einzelnen verschoben. Ziel des Beitrags ist eine vergleichende Analyse von Spielersperrsystemen in Länder mit unterschiedlichen Glücksspielregulierungen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund ihres möglichen Beitrags als RG-Maßnahme zur Reduzierung von glücksspielbezogenen Problemen diskutiert.
Material und Methodik Vergleichende Analyse von Dokumenten zur Glücksspielregulierung und der Implementierung von Spielersperren im Rahmen des Projekts ‘Responding to and Reducing Gambling Problems – Studies in Help-seeking, Measurement, Comorbidity and Policy Impacts (REGAPS)’. Einbezogen sind die Länder/Bundesstaaten Finnland, Deutschland, Italien, Massachusetts (USA), Norwegen, Schweden und Victoria (Australien).
Ergebnisse Glücksspiel wird in den untersuchten Staaten sehr unterschiedlich reguliert und die Sperrsysteme unterscheiden sich deutliche hinsichtlich ihrer Implementierung und Kontrolle. Das Ausmaß der Implementierung und Kontrolle ausgeschlossener Spieler korrelieren mit der Art und Weise, mit der glücksspielpolitische Maßnahmen die Balance zwischen dem Ziel der Reduzierung von Glücksspielproblemen und den ökonomischen Interessen der Glücksspielbetreiber regeln. Zudem bestehen deutliche Lücken in den Sperrsystemen in Abhängigkeit des jeweiligen Anteils des ungeregelten Glücksspielmarktes.
Zusammenfassung Die Implikationen der Analyse werden vor dem Hintergrund des Responsible Gambling Ansatzes diskutiert.
Publication History
Article published online:
30 August 2022
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Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany