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DOI: 10.1055/s-0042-1756010
Mögliche Veränderungen der Methylierung des Oxytocinrezeptorgens und Oxytocingens sowie der Oxytocin-Expression im Zusammenhang mit Suchtdruck während des Nikotinentzuges
Einleitung Das Neuropeptid Oxytocin (OT) erfüllt mannigfaltige Funktionen im zentralen Nervensystem und beeinflusst das psychische Befinden und die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse. Mehrere Studien konnten Veränderungen in der Expression des Oxytocins und einen potentiellen Nutzen als Therapeutikum zur Behandlung von Suchterkrankungen, beispielsweise der Tabakabhängigkeit, zeigen. Zudem gilt als gesichert, dass die Wirkung des Oxytocins stark von der Regulation des Rezeptorgens (OXTR) abhängt. Bisherige Studien zur Behandlung der Tabakabhängigkeit haben unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Wirkung von Oxytocin auf Suchtdruck gezeigt. Zur Untersuchung des möglichen therapeutischen Nutzen sollte die Regulation des Gens und Rezeptors untersucht werden, da diese einen starken Einfluss auf die Wirkung des Oxytocins haben. Entsprechend stellt sich die Frage, welche Unterschiede in der Regulation des OXTR-Gens und des OT-Gens sich in Patienten mit einer Tabakabhängigkeit ergeben.
Material und Methodik Die Untersuchung erfolgte in 49 Personen mit einer Tabakabhängigkeit über den Zeitraum von 2 Wochen sowie 51 gesunden Kontrollen. Zu Beginn der Behandlung beendeten die Raucher den Tabakkonsum. Psychometrische Messungen und Blutentnahmen erfolgten an Tagen 1, 7 und 14. Die Untersuchung der OT-Expression erfolgte mittels ELISA, die OXTR-Methylierung und OT-Methylierung mittels Bisulfitierung und anschließenden PCRs und Sequenzierung.
Ergebnisse Wir präsentieren Daten zur OT-Expression und OXTR- sowie OT-Methylierung in Kontrollen verglichen mit Rauchern über den Zeitraum von zwei Wochen Abstinenz. Zudem präsentieren wir Ergebnisse zu einem Zusammenhang mit psychometrischen Messungen wie der Krankheitsschwere und Suchtdruck.
Zusammenfassung Unsere Ergebnisse zeigen, dass weitere Studien zur Untersuchung des therapeutischen Nutzen des Oxytocins die Regulation des OXTR- und OT-Gens miteinbeziehen sollten. Diese haben möglicherweise einen direkten Einfluss auf die Wirksamkeit des nasal applizierten Oxytocins. Entsprechend erscheint es essentiell, in weitere Untersuchungen immer auch regulative Analysen mit einzubeziehen. Möglicherweise können, in nachfolgenden Studien anhand unterschiedlicher Methylierungsmuster, diejenigen Patienten identifiziert werden, die von einer OT-Applikation profitieren.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022
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