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DOI: 10.1055/s-0042-1756021
Grenzen und Möglichkeiten der wissenschaftlichen Analyse von Sekundärdaten zur Versorgung von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit
Einleitung Sekundärdaten wie z.B. Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung eignen sich als Grundlage für Analysen zur Versorgungsforschung, da sie weite Teile der Bevölkerung einschließen und u.a. differenzierte längsschnittliche Analysen zulassen. So können Sekundärdatenanalysen genutzt werden, um die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen und Patient:innenwegen in der Versorgung zu untersuchen. Über letzteres, die langfristigen, individuellen Patient:innenwege von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit im deutschen Suchthilfesystem liegen bislang keine empirisch belastbaren Studien vor.
Material und Methodik Am Beispiel des neuen Innovationsfonds-Projekts „Patient:innenwege von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit in Deutschland (PRAGMA)“ werden konzeptionelle Möglichkeiten, Fragestellungen und Grenzen einer Sekundärdatenanalyse vorgestellt und diskutiert.
Ergebnisse Mit der erstmaligen Zusammenführung von Routinedaten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), der Deutschen Rentenversicherung (DRV) und der Suchthilfe über einen Zeitraum von mindestens 6 Jahren ermöglicht das Projekt eine umfassende und systematische Analyse von Patient*innenwegen im Versorgungssystem.
Zusammenfassung Der innovative Untersuchungsansatz des PRAGMA Projektes lässt neue Erkenntnisse zu Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten in der Versorgung von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit in Deutschland erwarten. Jedoch unterliegen diese Erkenntnisse generellen Einschränkungen, die bei der Interpretation von Ergebnissen von Sekundärdatenanalysen beachtet werden müssen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022
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