Suchttherapie 2022; 23(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0042-1756024
Abstracts
S21: Sondersymposium zu Ehren von Professor Ludwig Kraus: „Evaluation von suchtrelevanten Aspekten: Möglichkeiten – Grenzen – Ergebnisse“

Probleme beim Erfassen der Prävalenz des Substanzkonsums

A Uhl
1   Gesundheit Österreich GmbH, Wien
2   Sigmund Freud PrivatUniversität Wien, Wien
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Einleitung Viele wissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge zum Thema "Substanzmissbrauch" und "Sucht" beginnen mit Behauptungen darüber, wie verbreitet der Konsum bestimmter psychoaktiver Substanzen in der Gesellschaft ist. Dabei werden Ergebnisse von Erhebungen häufig weitgehend unkommentiert wiedergegeben, ohne auf bekannte mögliche Verzerrungsquellen hinzuweisen und ohne die Daten angemessen zu relativieren.

Material und Methodik Theoretische Auseinandersetzung mit potenziellen Fehlerquellen, Modellierung von Überlegungen zu deren Auswirkungen und Suche nach empirischen Beispielen, in denen diese Probleme erhebliche Auswirkungen haben oder haben könnten.

Ergebnisse Beim Versuch Phänomene mit geringer Prävalenz und zeitliche Veränderungen im Konsumverhalten zu quantifizieren, treten häufig gravierende Fehlerquellen auf, was schwerwiegende Fehlurteile begünstigt.

Zusammenfassung Zur Förderung eines angemessenen Umgangs mit empirischen Daten zum Substanzkonsum und zu deren angemessenen Interpretation, ist es zweckmäßig, das Grundverständnis für systematische Fehlerquellen zu fördern. Das betrifft nicht nur bekannte Fehler im Antwortverhalten von Befragten, sondern in erheblichem Ausmaß auch grundlegende wahrscheinlichkeitstheoretische Prinzipien, deren Kenntnis unbedingt erforderlich ist, um systematische Verzerrungen zu verstehen, fehlerbelastete Interpretationen zu relativieren und sich ergebende Fehler – wenn möglich – kompetent zu kompensieren.



Publication History

Article published online:
30 August 2022

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