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DOI: 10.1055/s-0042-1756047
Neuronale Korrelate von Cue-Reactivity bei Personen mit Smartphonesucht
Einleitung In den letzten Jahren ist die Anzahl der Smartphonenutzer*innen enorm angestiegen. Damit einhergehend wurden vermehrt Arbeiten veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen exzessiver Smartphonenutzung (eSPN; umgangssprachlich auch als „Smartphonesucht“ bezeichnet) und nachteiligen Effekten auf physische- und mentale Gesundheit nahelegen. Allerdings sind die neuronalen Korrelate der eSPN bisher weitestgehend unbekannt. In unserer 2020 veröffentlichten Studie „Neural correlates of cue reactivity in individuals with smartphone addiction“ haben wir mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) die neuronalen Korrelate der Cue-Reactivity (CR) bei eSPN untersucht.
Material und Methodik 3 T fMRT zur Untersuchung der CR bei 21 Proband*innen mit eSPN und 21 Kontrollproband*innen. Das Vorliegen von eSPN wurde anhand des Smartphone Addiction Inventory (SPAI) ermittelt und die neuronale Aktivierung wurde in einem modifizierten CR-Experiment gemessen. Es wurden Zwischengruppen-Kontraste von Bildern von Smartphones vs. neutrale Stimuli sowie von Bildern von Smartphones in Gebrauch vs. inaktiven Smartphones (p < 0.001, unkorrigiert, gefolgt von einer Korrektur für räumliche Ausdehnung) berechnet und analysiert.
Ergebnisse In dem ersten Kontrast zeigten sich Gruppenunterschiede in den medial präfrontalen- (MPFC), occipitalen-, temporalen- und anterior cingulären (ACC) Kortizes, temporo-parietalen Arealen sowie im Cerebellum. In dem Kontrast aktive vs. inaktive Smartphones zeigten sich hingegen Gruppenunterschiede im frontalen Operculum/anteriore Insula und im Gyrus präcentralis. Weitergehende Analysen zeigten negative Korrelationen zwischen der Aktivierung in MPFC, ACC, Precuneus und Gyrus präcentralis und spezifischen SPAI-Faktoren (i.e. Zwangsverhalten, Funktionsstörung und Entzug).
Zusammenfassung Die Ergebnisse unserer Studie weisen auf räumliche Ähnlichkeiten CR-relatierter Gehirnaktivierung im Vergleich zu anderen, gut untersuchten, Suchterkrankungen hin.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. August 2022
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Germany