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DOI: 10.1055/s-0042-1756058
Das ambulante Therapieangebot „Mama denk an mich“ für suchtkranke Eltern von Neugeborenen und Kleinkindern
Einleitung Suchtkranke Personen und insbesondere Methamphetamin (MA) -abhängige schwangere Frauen, Mütter und Väter brauchen spezifische Hilfsangebote für sich und ihre Kinder. Am Universitätsklinikum Dresden wurde dazu das interdisziplinäre Programm „Mama denk‘ an mich“ (MAMADAM) ins Leben gerufen, dessen suchttherapeutischer Teil hier vorgestellt wird.
Material und Methodik Die Therapieaufgaben der Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter werden dargestellt. Spezifisch gehören dazu die MA-spezifische Gruppenpsychotherapie für Schwangere und Mütter, Vorgehen beim Abstinenznachweis und bei positivem Drogentest sowie die Zusammenarbeit mit den Jugendämtern.
Ergebnisse Die Hauptsuchtmittel der im Erhebungszeitraum 2016 – 2018 untersuchten Patienten waren MA (65 %), Alkohol (18 %) und Cannabis (15 %). Komorbide psychiatrische Störungen lagen bei 78 % der Fälle vor, bei 56 % beinhaltete dies auch nicht suchtbezogene Störungen. 71 % waren zu Therapiebeginn überwiegend fremdmotiviert, 71 % bezogen Arbeitslosengeld II und 38 % waren vorbestraft. Die Haltequote für Patienten, die ins Therapieprogramm eingeschlossen wurden, lag bei 77 % bei einer Therapiedauer von 22 Wochen (Median). Mehrere Patienten wurden direkt in stationäre Entgiftungs-/Reha-Behandlung vermittelt.
Zusammenfassung Die behandelte Stichprobe stellt eine hoch risikobehaftete Klientel dar. Dennoch gelang es im ambulanten Setting, den überwiegenden Anteil abstinent in Therapie zu halten. Die ambulante psychiatrische Suchttherapie kann somit für Eltern eine sinnvolle Alternative zur stationären Langzeittherapie darstellen.
Publication History
Article published online:
30 August 2022
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Georg Thieme Verlag
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Germany