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DOI: 10.1055/s-0042-1756733
PSTT placental site trophoblastic tumor – eine gynäkoonkologische Rarität als wichtige Differentialdiagnose bei Aborten
Zusammenfassung Bei diskrepanten Befunde zwischen Klinik und Histologie sollte großzügig eine Referenzpathologie zum Ausschluss dieser extrem seltenen Tumore erfolgen
Anamnese und klinischer Befund Fall einer 32-jährigen Patientin afrikanischstämmigen Ursprungs, Gravida 8 Para 7 Abortus 1.
Ambulante Vorstellung bei nicht intakter Frühgravidität mit vaginaler Blutung in der 12. Schwangerschaftswoche, ßHCG-Wert von 9787,00 mU/ml.
Curretage im Verlauf bei sinkendem ß-HCG 5525,00 mU/ml und zunehmender vaginaler Blutung. Bei hämodynamisch wirksamer Nachblutung, direkt postoperativ, erfolgt die ReCurretage und medikamentöse Therapie mit oralem Misoprostol und i.v. Sulproston.
Diagnose PSTT (placental site trophoblastic tumor)
Initialer histologischer Befund war verdächtig für Molenschwangerschaft, in Absprache mit Pathologie Aufgrund der Diskrepanz zwischen Klinik und Histologie konsensuale Entscheidung zur Referenzpathologie. Die Primärhistologie zeigte günstige histologische Merkmale geringer nicht-villöser Infiltration von Myometriumsgewebe, sowie geringe mitotische Aktivität.
Therapie laparoskopische Hysterektomie und Salpingektomie beidseits bei FIGO I, kein Vorliegen extrauteriner Manifestation auf Basis von PET-CT. Postoperativ ßHCG 3,14 mU/ml, Alpha-1-Fetoprotein-Spiegel im Normbereich 1,5 μg/l.
Verlauf Histologisch im Hysterektomiepräparat kein weiterer Nachweis von PSTT. Laufende monatliche Tumornachsorge fortan, der Nachbeobachtungszeitraum beträgt mittlerweile 16 Monate, mit anhaltend negativen ßHCG-Kontrollwerten. Eine adjuvante Systemtherapie war Aufgrund des FIGO Stadiums und der bekannterweise hohen Chemoresistenz dieser Tumore nicht indiziert.
Publication History
Article published online:
11 October 2022
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Georg Thieme Verlag
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