Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e42
DOI: 10.1055/s-0042-1756737
Abstracts | DGGG

Intervallfasten beeinflusst die Lebensqualität und Fatigue – Ergebnisse einer prospektiven Kohortenstudie

K Anic
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
MW Schmidt
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
L Rohde
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
L Weidenbach
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
MJ Battista
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
R Schwab
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
W Brenner
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
,
C Ruckes
2   Uniersitätsmedizin Mainz, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Mainz, Deutschland
,
KJ Lackner
3   Universitätsmedizin Mainz, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Mainz, Deutschland
,
J Lotz
3   Universitätsmedizin Mainz, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Mainz, Deutschland
,
A Hasenburg
1   Universitätsmedizin Mainz, Gynäkologie und Geburtshilfe, Mainz, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Während durch eine Ernährungsumstellung im Sinne rezidivierender Fastenperioden bereits positive Effekte auf verschiedene Krankheiten nachgewiesen werden konnten, bleibt der Effekt auf die Lebensqualität unklar. Ziel dieser Pilotstudie war es, die Auswirkungen von Intervallfasten in einer gesunden Proband*innengruppe zu untersuchen, um das Potential für Patientinnen unter Chemotherapie zu evaluieren.

Methoden Probanden*innen ernährten sich 3Monate lang nach dem 16:8-Prinzip (16h Fasten, 8h uneingeschränkt erlaubte Nahrungsaufnahme) an mindestens fünf Tagen wöchentlich. Die Lebensqualität wurde mittels des WHO-5-Fragenbogen und dem Short Form Health 36 Fragebogen erfasst. Die Auswirkungen auf die Fatigue wurden mittels der FatigueAssessmentScale (FAS) und der FatigueSeverityScale (FSS) untersucht.

Ergebnisse Insgesamt absolvierten 30 Proband*innen den gesamten Studienzeitraum. Nach drei Monaten zeigten sich signifikant verbesserte Werte in sechs der acht Lebensqualitätsbereiche gemessen mit dem SF-36 u.a. physische Gesundheit (92,3±11,6 vs.96,5±6,3; p=0,015) und mentale Gesundheit (75,5±12,0 vs.81,7±9,0; p<0,001). Ähnliche Ergebnisse konnten für den WHO-5 gezeigt werden, mit einer signifikanten Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens nach 4 Wochen (15,6±4,6 vs.18±3,6; p<0,001). Bezogen auf die Fatigue konnte eine signifikante Erniedrigung nach 3 Monaten sowohl im FSS Fragebogen (31,9±10,8 vs. 26,2±9,9 (p<0,001)) als auch im FAS Fragebogen sowohl für die mentale (10,3±3,2 vs.8,4±2,5; p=0,001) als auch körperliche Müdigkeit (12,6 ± 3,8 vs.10,7± 3,3; p=0,002) nachgewiesen werden.

Zusammenfassung Intervallfasten ist eine wirksame und alltagstaugliche Ernährungsform zur Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Mentale und physische Fatigue, als eine der Hauptnebenwirkungen zytostatischer Therapien, konnten durch Intervallfasten bereits bei Gesunden positiv beeinflusst werden und heben das Potential von Intervallfasten in der Onkologie hervor.



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Article published online:
11 October 2022

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