Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e45
DOI: 10.1055/s-0042-1756746
Abstracts | DGGG

Validierung eines CARG-BC-basierten Scores zur Prädiktion systemtherapeutisch-induzierter Toxizitäten bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom

A Aygün
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
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JSM Zimmermann
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
AC Kaya
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
M Doerk
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
MP Radosa
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
2   Klinikum Bremen Nord, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Bremen, Deutschland
,
CG Radosa
3   Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden, Deutschland
,
E-F Solomayer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
,
JC Radosa
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Homburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Ziel war die Validierung eines CARG-BC-basierten Scores zur Prädiktion systemtherapeutisch-induzierter Toxizitäten bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom, welche mittels Chemotherapie, Immuntherapie oder endokrine Therapie plus Checkpointinhibitor behandelt wurden.

In diese retrospektive Studie wurden alle Patientinnen eingeschlossen, die zwischen Januar 2017 und Mai 2022 aufgrund eines metastasierten Mammakarzinomes mit einer Chemotherapie, Immuntherapie oder endokrine Therapie plus Checkpointinhibitor an der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik des Saarlandes therapiert wurden. Erfasst wurde Patientencharakteristika und Therapie-relevante onkologische Parameter, sowie die systemtherapeutisch-induzierten Toxizitäten (erfasst nach CTC), Hospitalisierungsraten, toxizitätsbedingte Dosisreduktionen, Therapiepausen und Abbrüche. In der ersten Kohorte (Entwicklungskohorte) wurde basierend auf dem CARG-BC Score ein neuer Score zur Prädiktion systemtherapeutisch-induzierter Toxizitäten entwickelt. In der zweiten Kohorte (Validierungskohorte) wird dieser validiert.

Für die Entwicklungskohorte wurde die Daten von 60 Patientinnen ausgewertet, für die Validierung ist der Einschluss von 160 Patientinnen vorgesehen. Der neu entwickelte Score besteht aus acht unabhängigen Faktoren für die Prädiktion von ≥3 Toxizitäten und umfasst die Parameter Therapielinie, Metastasierungslokalisation, prätherapeutische Alterationen Hämoglobin-/Leber-/Nierenwerte, Fallanamnese, eingeschränkte Mobilität und soziale Interaktionen. Anhand der Ergebnisse wurde drei Risikogruppen definiert (niedriges (0–5), mittleres (6-11) und hohes (≥12) Risiko). Insgesamt traten bei 45% der Patientinnen ≥3 Toxizitäten auf. Verteilt über die einzelnen Gruppen traten diese in 41% in der mittleren und in 56 % in der Hochrisikogruppe auf (p≤0,01). Die Risikoscoreergebnisse zeigten eine Korrelation mit Dosisreduktion, Therapiepausen und Hospitalisierung.

Die vorliegenden Daten zeigen eine Korrelation zwischen den Risikoscore-Ergebnissen und dem Auftreten systemtherapeutisch-induzierten Toxizitäten bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom. Die Ergebnisse werden aktuell in der Validierungskohorte untersucht.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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