Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e50-e51
DOI: 10.1055/s-0042-1756760
Abstracts | DGGG

Schulterschmerz nach laparoskopischen Eingriffen bei benignen gynäkologischen Erkrankungen – eine prospektive Erhebung von patientinnen- und eingriffsbezogenen Parametern

L Berger
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
C Weiß
2   Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Abteilung für Medizinische Statistik und Biomathematik, Mannheim, Deutschland
,
S Spaich
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
S Stefanovic
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
M Sütterlin
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
B Tuschy
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
,
S Berlit
1   Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Frauenklinik, Mannheim, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zielsetzung Trotz zahlreicher Vorteile laparoskopischer Operationstechniken stellen postoperative Schulterschmerzen eine häufige und schwer zu behandelnde Begleiterscheinung dar. Die Zielsetzung der Studie bestand darin, den Einfluss patientinnen- sowie eingriffsbezogener Parameter auf das Auftreten postoperativer Schulterschmerzen nach mininalinvasiven gynäkologischen Operationen zu untersuchen.

Material und Methoden Zwischen Oktober 2016 bis März 2020 erfolgte bei 352 Patientinnen, die aufgrund einer gutartigen gynäkologischen Erkrankung minimalinvasiv operiert wurden, eine prospektive Erfassung zahlreicher perioperativer Parameter (z.B. Art der Operation, verwendete CO2-Gasmenge, Operationsdauer, intraoperatives Legen einer Drainage, Grad der Kopftieflage, postoperative Analgesie usw.) sowie der Schulterschmerzintensität (präoperativ, am ersten und zweiten postoperativen Tag) mittels der deutschen Version des Short-form McGill Pain Questionnaire (SF-MPQ).

Ergebnisse 198 (56,3 %) der Patientinnen litten am ersten postoperativen Tag an Schulterschmerzen.

Es zeigte sich eine signifikante negative Korrelation zwischen Schulterschmerzintensität am ersten postoperativen Tag und Alter (p < 0,001) als auch BMI (p = 0,0214) sowie eine signifikante positive Korrelation mit der präoperativen Dauer vorbestehender abdomineller Schmerzen (p = 0,002). Die durchschnittliche Schulterschmerzintensität am ersten postoperativen Tag unterschied sich signifikant, wenn abdominelle Schmerzen einen Grund für den Eingriff darstellten (Schmerz kausal: 8,0 ± 8,9 vs. Schmerz nicht kausal: 5,1 ± 8,2, p = 0.0005). Die weiteren perioperativen Parameter korrelierten nicht mit der Schulterschmerzintensität.

Zusammenfassung Da ein niedriges Alter, ein niedriger BMI sowie eine längere Dauer vorbestehender abdomineller Schmerzen (> 4 Wochen) mit der Schulterschmerzintensität korrelieren, scheint eine präoperative Identifikation dieser Faktoren zur risikoadaptierten postoperativen Analgesie sinnvoll zu sein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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