Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e54
DOI: 10.1055/s-0042-1756769
Abstracts | DGGG

Axilläre und mammäre Filiae des Ovarialkarzinoms – eine Fallpräsentation

J Brugger
1   Landeskrankenhaus Hall i. T., Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
,
P Widschwendter
1   Landeskrankenhaus Hall i. T., Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Hall in Tirol, Österreich
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Zusammenfassung Das Ovarialkarzinom ist die prognostisch ungünstigste frauenspezifische Krebserkrankung. Die Ausbreitung erfolgt primär per continuitatem, eine extraabdominale Metastasierung ist seltener, wie unser Kasus einer axillären lymphogenen Absiedelung zeigt.

Anamnese/ klinischer Befund/ Diagnose/ Therapie/ Verlauf Die Vorstellung der 52-jährigen Patientin erfolgt aufgrund eines Rezidivs eines Ovarialkarzinoms. Unter Reinduktion mit Carboplatin/ Paclitaxel und Avastin zeigen sich im Staging linksseitig suspekte axilläre Lymphknoten, welche aufgrund ausgedehnter Nekrosen jedoch feingeweblich zunächst nicht zugeordnet werden können. Die Mammographie und Mammasonographie bds. ohne Hinweis auf ein primäres Mammakarzinom. Es erfolgt zur Gewinnung der Histologie die Exzision, der Befund kann schlussendlich dem serös papillären Adenokarzinom des Ovars zugeordnet werden. Die Patientin ist unter weiteren Therapiemaßnahmen rasch progredient und verstirbt schließlich ([Abb. 1]).

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Abb. 1 suspekte Raumforderung Axilla links, vor Exzision.

Schlussfolgerung Metastasierungen eines serösen high grade Ovarialkarzinoms in axilläre Lymphknoten sind selten und prognostisch ungünstig. In diesem Zusammenhang sollte eine Exzision im Sinne einer prognoseverbessernden Tumorreduktion stets im Kontext einer Gesamtstrategie mit der Patientin besprochen werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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