Die blutungsarme Myomenukleation – das temporäre Clipping der Arteriae uterinae

Zusammenfassung Die intraoperative Blutung stellt die größte Schwierigkeit bei der laparoskopischen Myomenukleation dar, die die optimale Präparation der Myome erschwert. Als eine wirkungsvolle Maßnahme zur Reduktion der intraoperativen Blutung kann das temporäre Clipping der Arteriae uterinae durch Gefäßklemmen erfolgen. Anhand einer Fallbeschreibung wird das Verfahren genauer dargestellt.

Klinik und Diagnose Die Vorstellung einer 45-jährigen Nullipara erfolgte mit Menometrorrhagien und seit 7 Jahren bestehendem Kinderwunsch. Sonographisch zeigte sich ein 8 cm großes Hinterwandmyom FIGO IV. Die Indikation zur laparoskopischen Myomenukleation wurde gestellt. Der präoperative Hb-Wert betrug 11,6 g/dl.

Therapie Aufgrund der Größe des Myoms sollte zur Minimierung der intraoperativen Blutung ein temporäres Clipping der Arteriae uterinae mittels Gefäßklemmen erfolgen. Vor Beginn der Myomenukleation wurde der Retroperitonealraum zur Darstellung der Arteria iliaca externa und interna sowie des Ureters eröffnet. Nach Aufsuchen und Freilegen der Arteriae uterinae wurde jeweils eine Gefäßklemme aufgebracht und für die Zeit der Myomenukleation belassen. Die Myomenukleation konnte bei hauptsächlich monopolarer Präparation blutungsarm ohne Cavumeröffnung durchgeführt werden. Der intraoperative Blutverlust betrug ca. 150 ml.

Verlauf Die postoperative Kontrolle des Hb-Wertes ergab einen Wert von 10,5 g/dl. Die Patientin zeigte sich kreislaufstabil und konnte am zweiten postoperativen Tag entlassen warden ([Abb. 1]).

Abb. 1 Clipping der Arteria uterina (links) und blutungsarme Myomenukleation (rechts).

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022