Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e75
DOI: 10.1055/s-0042-1756825
Abstracts | DGGG

Serologische microRNA als potenzieller Biomarker bei Schwangerschaften mit später fetaler Wachstumsrestriktion (ROMY-Studie)

O Graupner
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
J Maurer
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
L Lecker
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
B Klein
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
S Karim-Payab
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
E Stickeler
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
,
C Enzensberger
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin, Aachen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung MicroRNAs (miRNA) sind Regulatoren zellulärer Prozesse wie der plazentaren (Anti-)Angiogenese. Sie spielen eine Rolle in der Pathophysiologie Plazenta-assoziierter Erkrankungen wie der fetalen Wachstumsrestriktion (FGR). Ziel dieser Studie ist es, das Potential der miRNA als komplementären Biomarker in einem definierten FGR – Kollektiv (late-onset: ≥32+0 SSW) zu untersuchen.

Material und Methoden Diese Interimsanalyse einer monozentrischen, prospektiven Kohorten-Studie vergleicht Patientinnen mit bestätigter late-onset FGR (n=8) mit gesunden Kontrollpatientinnen (n=8). Dabei wurde die Konzentration der häufigsten FGR-assoziierten miRNA im Serum untersucht (miR-185, miR-210, miR-424, miR-518b). FGR-Schwangerschaften wurden nochmals hinsichtlich der Cerebroplazentaren Ratio (CPR) in Fälle mit einer CPR < bzw. ≥ 5. Perzentile unterteilt. Aufgrund der niedrigen Fallzahl wurde eine rein deskriptive statistische Analyse durchgeführt.

Ergebnisse Das mittlere Gestationsalter betrug 37+3 SSW in der late-onset FGR-Gruppe und 37+0 SSW in der Kontrollgruppe. Folgende mittlere Konzentrationen (delta CT) konnten in der FGR- vs. Kontrollgruppe nachgewiesen werden: miR-185-5p (5,81 vs. 5,42), miR-210-3p (8,51 vs. 8,00), miR-424-3p (8,25 vs. 8,01), miR-424-5p (6,80 vs. 6,38) und miR-518b (9,86 vs. 10,11). Folgende Konzentrationsunterschiede zeigten sich nach Unterteilung FGR-Gruppe in CPR <5. P. vs. CPR ≥5. P.: miR-185-5p (5,86 vs. 5,64), miR-210-3p (8,45 vs. 8,69), miR-424-3p (8,49 vs. 7,52), miR-424-5p (6,84 vs. 6,68) und miR-518b (9,92 vs. 9,69).

Zusammenfassung Es zeigten sich keine signifikanten miRNA-Konzentrationsunterschiede zwischen late-onset FGR-Fällen und Kontrollen. Inwieweit sich jedoch Konzentrationsunterschiede in Fällen mit early-onset FGR (und bekanntermaßen höherem Ausmaß einer anti-angiogenen Dysbalance) zeigen, gilt es in künftigen Studien mit großer Fallzahl zu klären.



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Article published online:
11 October 2022

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