Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e80
DOI: 10.1055/s-0042-1756839
Abstracts | DGGG

Gal-2 führt zu einer Erhöhung von H3K4me3 und H3K9ac in Trophoblasten und in der Präeklampsie

L Hahn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
S Meister
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
S Beyer
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
M Mannewitz
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
S Corradini
2   Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsklinikum München, LMU München, München, Deutschland
,
U Hasbargen
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
3   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikum Augsburg, Augsburg, Deutschland
,
T Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
,
A Burges
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, LMU München, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Präeklampsie ist eine schwere Schwangerschaftskomplikation, mit weiterhin nicht vollständig geklärter Genese und aktuell ohne kurative Therapiemöglichkeit. Durch bereits durchgeführte Studien unserer Gruppe ist bekannt, dass die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac sowie das Protein Galectin-2(Gal-2) plazentar in der Präeklampsie verringert sind. Um die Pathophysiologie der Präeklampsie besser verstehen zu können, wurde ein möglicher Einfluss von Gal-2 auf entsprechende Histonmodifikationen und die Synzytialisierung untersucht.

Material/Methodik Zur Klärung dieser Fragestellung wurden immunhistochemische Färbungen von 13 Präeklampsie- und 13 Kontrollplazenten verglichen. Darüber hinaus folgten Zellkulturexperimente mit BeWo-/HVT-Zellen. Hier wurden immunhistochemische Färbungen und Analysen der Histonmodifikationen H3K4me3/H3K9ac nach Inkubation mit unterschiedlichen Konzentrationen von Gal-2 durchgeführt. Zusätzlich wurde nach Inkubation mit Gal-2 eine Zellfusionsfärbung mit E-Cadherin/β-Catenin durchgeführt.

Ergebnisse Unsere Analysen zeigten eine signifikante Korrelation zwischen H3K4me3 bzw. H3K9ac und Gal-2. Darüber hinaus konnten wir einen Anstieg von H3K4me3 /H3K9ac nach Zugabe von Gal-2 in BeWo- und HVT-Zellen aufzeigen. In der Zellfusionsfärbung zeigte sich nach Zugabe von Gal-2 eine verstärkte Fusion von HVT-Zellen.

Zusammenfassung Unsere Ergebnisse demonstrieren einen signifikanten Einfluss von Gal-2 auf die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac in Trophoblasten. Darüber hinaus konnten wir eine erhöhte Synzytialisierung nach Inkubation mit Gal-2 nachweisen. Daraus ergibt sich, dass Gal-2 die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac stimuliert und die Synzytialisierung positiv beeinflusst wird, möglicherweise in Zusammenhang mit H3K4me3 und H3K9ac. Da sowohl Gal-2 als auch H3K4me3 und H3K9ac in der Plazenta während der Präeklampsie erniedrigt sind, scheint Gal-2 ein vielversprechender Ansatzpunkt für potentielle Therapieoption zur Behandlung der Präeklampsie darzustellen.

Zweitpublikation Die Arbeit ist vom Journal Biomolecules zur Veröffentlichung akzeptiert.



Publication History

Article published online:
11 October 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany