Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e84
DOI: 10.1055/s-0042-1756849
Abstracts | DGGG

Be-Up-Subanalyse: Zusammenhang zwischen Gebärpositionen und Geburtsmodus in 2 Geburtskliniken

Y Heimann
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
,
R Ocker
2   Universitätsklinikum Halle (Saale), Gynäkologie, Halle, Deutschland
,
G Seliger
3   Universitätsklinikum Halle (Saale), Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie, Halle, Deutschland
,
E Schleußner
4   UKJ, Klinik für Geburtsmedizin, Jena, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ prüfte zwischen April 2018 und Mai 2021 die unabhängige Wirksamkeit eines „alternativ ausgestatteten Gebärraumes“ auf den Geburtsmodus. Die Universitätsklinika Halle und Jena führten in diesem Setting eine Subanalyse zu Mobilität und Vertikalität der Studienteilnehmerinnen durch.

Methode Analysiert wurden viertelstündliche Aufzeichnungen der Entbindungspositionen unterschieden in: Liegend-Rückenlage, Liegend-Seitenlage, Liegend-Badewanne, Vierfüßlerstand, Sitzend, Kniend und Hocke. Dabei wurden ausschließlich die letzten 3 h des Geburtsvorgangs betrachtet.

Für den Mobilitätsindex wurden Änderungen zwei aufeinander folgender Positionen als 1 klassifiziert, keine Änderung als 0. So entsteht ein relativer Index: Mobilität zu Anzahl der Entbindungs-Zeiteinheiten. Dieser nimmt maximal 1 (durchgehend wechselnden Positionen) und minimal 0 (durchgehend gleichen Position) an.

Zusätzlich wurde ein Vertikalitätsindex ermittelt, der Positionen anhand ihrer Neigung einteilt: Liegend (0), Vierfüßler (1), Sitzend-Kniend-Hockend (2), Stehend (3). Daraus wurde ebenfalls ein relativer Index ermittelt: Vertikalität zur Anzahl der Entbindungs-Zeiteinheiten. Dieser kann maximal 3 (durchgehend aufrechte Position) und minimal 0 (durchgehend liegende Position) erreichen.

Statistische Analysen erfolgten mit dem Studentschen t-Test.

Ergebnisse Analysen wurden an 576 Frauen durchgeführt, die Spontangeburtsrate lag bei 79,7 % (459/576).

Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen Vertikalitätsindex spontaner Entbindungen (Median: 0,75; IQR: 0,33–1,21) zu Sektiones (0,42; 0,17–0,77) (p < 0,01) bzw. zu vaginal-operativen Entbindungen (0,42; 0,00–0,92) (p < 0,01).

Gleiches gilt für den Mobilitätsindex sekundärer Sektiones und vaginal-operativer Entbindungen (0,25; 0,17–0,42), die sich signifikant verschieden zu den Spontangeburten zeigten (0,33; 0,25–0,5) (p < 0,01).

Diskussion Dieses Kollektiv zeigt signifikante Assoziationen zwischen Mobilität unter Geburt und Vertikalität der Gebärenden mit dem Geburtsmodus.



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Article published online:
11 October 2022

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