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DOI: 10.1055/s-0042-1756865
Isolierte stromale Endometriose der Cervix uteri – ein Fallbericht
Zusammenfassung Die zervikale Manifestation einer Endometriose ist mit einer Prävalenz von ca. 2,4 % eine sehr seltene Lokalisation und kann durch Kontaktblutungen, irregulärer Menstruation oder als polypöser Tumor auffallen. Die Therapie besteht in der lokalen Exzision oder Verödung des Endometriose-Herdes. Aufgrund der seltenen malignen Transformation einer Endometriose (ca. 1%) ist bei abgeschlossener Familienplanung eine Hysterektomie zu diskutieren, zumindest aber die regelmäßige engmaschige Nachsorge und kolposkopische Kontrolle.
Anamnese Wir schildern den Fall einer 45-jährigen gesunden Patientin mit suspektem Befund im Bereich der Muttermundslippe im Z.n. Laparoskopie zum Ausschluss einer Endometriose und Z.n. Sectio caesarea.
Klinischer Befund In der gynäkologischen Untersuchung mit Speculumeinstellung und Kolposkopie zeigte sich eine klobige Portio mit großer Ektopie. Im Bereich der oberen Muttermundslippe präsentierte sich, mit ca. 1 cm Abstand von der eigentlichen Transformationszone, das Zylinderepithel mit feinverzweigten Blutgefäßen (Durchmesser ca. 0,5 cm). Im Zentrum dieser Läsion konnte eine livide Verfärbung nachgewiesen werden, im Grünfilter nicht suspekt. Die Transformationszone selbst zeigte sich nicht suspekt. Es erfolgte die kolposkopisch gesteuerte PE zur histologischen Untersuchung sowie ein HPV Abstrich.
Diagnose Histologische zeigte sich atypiefreies plattenepithelbedecktes Weichgewebe mit Nachweis einer stromalen Endometriose. Kein Anhalt für Malignität. Der HPV Test war positiv für HPV 70.
Therapie und Verlauf Bei abgeschlossener Familienplanung und der seltenen Möglichkeit einer malignen Transformation der Läsion wurde mit der Patientin die Hysterektomie besprochen. Im Hysterektomie-Präparat zeigte sich ein dysplasiefreies Plattenepithel der Ektozervix, eine atypiefreie Endozervikalschleimhaut und keine weiteren Manifestationen der stromalen Endometriose. Die Patientin ist postoperativ beschwerdefrei.
Publication History
Article published online:
11 October 2022
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Georg Thieme Verlag
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