Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e99
DOI: 10.1055/s-0042-1756883
Abstracts | DGGG

Wann verliert die Patientin mit Dranginkontinenz Urin?

W Jäger
1   Universitäts- Frauenklinik, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
,
S Ludwig
2   UFK Köln, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
› Institutsangaben
 

Im Zeitraum zwischen 2012 und 2021 wurden 637 Patientinnen mit einer Dranginkontinenz (UUI) in der Abt. für Urogynäkologie der UFK Köln befragt und untersucht.

U.a. wurden sie gefragt, wann (unter welchen Umständen) sie Urin verlieren:

"Stellen Sie sich vor, Sie schauen die Nachrichten und bekommen plötzlich den Drang, Wasser lassen zu müssen. Können Sie noch die Sendung zu Ende schauen oder gehen Sie sofort zur Toilette?"

Wenn die Patientin angab, dass Sie dann sofort zur Toilette gehen muss, weil sie sonst Urin verliert, wurde sie zusätzlich gefragt, wann sie den Urin verliert? "Im Sitzen, beim Aufstehen, auf dem Weg zur Toilette?"

12 Patientinnen konnten keine genauen Angaben machen.

Alle anderen Patientinnen (97.8% aller Pat. mit UUI)) verloren den Urin beim Aufstehen oder auf dem Weg zur Toilette. Keine Patientin verlor den Urin im Sitzen!

Nach diesen Angaben verliert auch die Patientin mit einer Dranginkontinenz den Urin nur unter körperlicher Belastung. In diesem Sinne ist die Form der Inkontinenz eine Stressinkontinenz! Das begleitende Dranggefühl ist dann nur ein Begleitsymptom, aber nicht die Ursache der Inkontinenz.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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