Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e99
DOI: 10.1055/s-0042-1756884
Abstracts | DGGG

Der Effekt der apikalen Aufhängung der Scheide und eines suburethralen Bandes zur Behandlung der Drang-Inkontinenz der Frau

W Jäger
1   UFK Köln, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
,
S Ludwig
1   UFK Köln, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
,
F Tangarajah
1   UFK Köln, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
,
A Päffgen
1   UFK Köln, Urogynäkologie, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 

In der Literatur der letzten Jahre wurde mehrfach davon berichtet, dass durch eine Straffung und Anhebung der Blase circa 35% aller Patientinnen mit einer Dranginkontinenz wieder kontinent wurden. Im Zeitraum zwischen 2012 und 2021 wurden 339 Patientinnen mit einer Drang-Inkontinenz durch eine apikale Scheidensuspension nach dem laparoskopischen CESA oder VASA-Verfahren operiert. Die Op-Zeiten lagen im Durchschnitt bei 60 Minuten. 62 Patientinnen (39%) wurden dabei nach laCESA und 55 Patientinnen (33%) nach laVASA wieder vollständig kontinent. Die Kontinenzraten waren abhängig vom Alter der Patientinnen. Von allen Patientinnen, die jünger als 60 Jahre waren (< 60 Jahre) wurden durch laCESA 50% wieder kontinent, durch laVASA 42%. Bei älteren Patientinnen (> 70 Jahre) lagen die entsprechenden Kontinenzraten bei 26% (CESA) , bzw. 28% bei VASA. Der Unterschied war hoch-signifikant.

Da auch ein TOT, bzw. TVT laut Literaturangaben eine Dranginkontinenz heilen können, erhielten 107 der weiterhin drang-inkontinenten Patientinnen ein zusätzliches TOT 8/4. 45 Patientinnen (42%) wurden danach zusätzlich kontinent. Somit wurden durch die beiden Eingriffe insgesamt 136 von 227 (pp= 60%) der behandelten Patientinnen wieder dauerhaft kontinent. Bei allen diesen Patientinnen waren auch die Drangsymptome direkt nach der Operation verschwunden. Diese Heilungsraten werden durch bisherige Behandlungsmethoden (Anti-cholinergika, lokale Botox-Injektion) nicht erreicht, zumal sich diese Methoden nicht an vollständiger Kontinenz orientieren sondern sich auf eine Reduktion der Inkontinenzepisoden beschränken. Die Abhängigkeit der Ergebnisse von zunehmendem Lebensalter (>60 Jahre) war bisher unbekannt und ist bisher nicht zu erklären.



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Article published online:
11 October 2022

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