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DOI: 10.1055/s-0042-1756889
Detektionsrate der Trio-Exom-Sequenzierung bei Schwangerschaften mit komplexen Fehlbildungssyndromen und unauffälligen genetischen Vorbefunden
Fragestellung Testgüte der Trio-Exom-Sequenzierung bei Schwangerschaften mit komplexen Fehlbildungssyndromen (>= 2 Organsysteme, Hydrops oder Akinesie-Syndrom) sowie unauffälliger Zytogenetik und Microarray-Analyse.
Methoden Retrospektive Analyse der genetischen und sonographischen Befunde bei betroffenen Schwangerschaften, die zwischen 2017 und 2021 am Universitätsklinikum Tübingen betreut wurden. Vorraussetzung für die Exom-Sequenzierung war eine unauffällige zytogenetische und Microarray-Analyse. Die Exom-Sequenzierung erfolgte aus der DNA aus Chorionzottenproben und aus dem elterlichem Blut. Mittels univariater Regressionsanalyse wurden untersucht, bei welchem betroffenen Organsystem eine Korrelation zu auffälligem Befunden in der Exom-Analyse besteht.
Ergebnisse Die Studienpopulation umfasste 51 Schwangerschaften. Der Median des mütterlichen und des Schwangerschaftsalters betrug 32,0 Jahre bzw. 21,0 SSW. Bei 43 (84,3 %) Feten zeigten sich Fehlbildungen bei zwei oder mehr Organsystemen, bei 8 Feten lag ein Hydrops oder eine Akinesie vor. Insgesamt wurde mithilfe der Trio-Exom-Sequenzierung bei 22 (43,1 %) Schwangerschaften ein pathogener/wahrscheinlich pathogener Befund gefunden. Die univariate logistische Regressionsanalyse zeigte eine signifikante Korrelation bei Kopf- und Hirnanomalien sowie Skelettdefekte und Wirbelsäulenanomalien.
Schlussfolgerungen Bei Feten mit multiplen Fehlbildungen, Hydrops oder einem Akinesie-Syndrom und normalen genetischen Vorbefunden, kann mithilfe der Trio-Exom-Sequenzierung bei mehr als 40% der Fälle ein auffälliger Befund erhoben werden.
Publication History
Article published online:
11 October 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany