pH – Abhängigkeit des Zersetzungsverhaltens urogynäkologischer Fixationsmaterialien

Zielsetzung Untersuchung resorbierbarer Fixationsmaterialien in Abhängigkeit des Scheiden pH-Wertes und der Verwendung von Estriol Creme.

Materialien und Methoden 2 resorbierbare Tackersysteme sowie ein Vicryl Faden wurden jeweils in einem Prolenenetz fixiert und dann in 3 verschiedenen Milieus (pH 4,5 mit und ohne Estriol Creme 2g) konstant befeuchtet und bei 37.0 Grad im Brutschrank gelagert. Eine Auswertung erfolgt nach 8, 12, 16 und 20 Wochen mittels Rasterelektronenmikroskopie (Thermo Fisher Scientific Phenom ProX G5 Tabletop REM, Beschleunigungsspannung 5 kV) und Federkraftmessung (SECURESTRAP) ([Tab. 1]).

Tab. 1 Zugkraft beim Bruch des SECURESTRAP Tackers in Gramm.

Woche	0	8	12	16	20
pH 4,5 + Estriol	>1000g	400g	150g	53g	53g
pH 4,5	>1000g	467g	207g	93g	50g
pH 7,2	>1000g	437g	207g	127g	100g

Ergebnisse Es zeigt sich eine Abhängigkeit des Materialverhaltens vom pH-Wert. Die Proben zeigten bei einem pH-Wert von 4,5 ein schnelleres Degenerationsverhalten. Estriolcreme verstärkte den Effekt ([Abb. 1]).

Abb. 1 Rasterelektronenmikroskopie-Aufnahmen (Sekundärelektronen-Detektor) SECURESTRAP

Spitze (650fach) und AbsorbaTack Schraube (240fach) in pH-Abhängigkeit.

Zusammenfassung Das Zersetzungsverhalten von Fixationsmaterialien ist in vitro pH-abhängig. Dies betont die Wichtigkeit der postoperativen vaginalen Östrogenisierung bei der Verwendung von resorbierbaren Fixationsmaterialien in der Urogynäkologie.

Publication History

Article published online:
11 October 2022