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DOI: 10.1055/s-0042-1756904
Senkung der neonatalen Gesamtmakrosomierate bei übergewichtigen und adipösen Schwangeren nach Studiendesign der GemaZ-Studie
Zielsetzung Senkung der Gesamtmakrosomierate reifgeborener Einlinge bei Frauen mit Ausgangs-BMI ≥25kg/m² durch dreimalige Ernährungsberatung in der Schwangerschaft (Gesund mal Zwei – GemaZ-Studie, gefördert vom Landesministerium MV)
Patientinnen/Materialien Einschluss von 99 Schwangeren in prospektive Kohortenstudie, davon 85 Probandinnen BMI ≥25kg/m² (BMI 25-29,9kg/m²: n=34, BMI ≥ 30kg/m²: n=51). Neu erstelltes Beratungsmaterial mit drei aufeinander aufbauenden, je einstündigen Schulungsinhalten unter Berücksichtigung der intrauterinen Prägung fand Anwendung.
Methoden Erheben der Gesamtmakrosomierate reifer Einlinge nach mindestens einem der vier Kriterien: a) neonatales Gewicht ≥4000g, b) Gewicht >90. Perzentile (LGA), c) Gewicht > 90. längenbezogener Perzentile oder d) Gewicht > 90. Perzentile nach Korrektur mit mütterlichem Ausgangsgewicht (b, c, d nach Voigt*). Vergleich dieser Neugeborenen mit der neonatalen Gesamtmakrosomierate von 29,9% aller reifen Einlinge bei Wöchnerinnen mit Ausgangs-BMI≥25kg/m² der Universitätsfrauenklinik Rostock (Jahr 2020).
Ergebnisse Frauen ab BMI ≥25kg/m² mit 82 Lebendgeborenen (2x Abort, 1x intrauteriner Fruchttod), davon 77 Kinder ≥37.Schwangerschaftswoche. Von den reifen Neonaten erfüllten 19,5% (n=15) mindestens ein Makrosomiekriterium nach a-d (95%-CI:11,3% bis 30,1%). Im Vergleich zum Jahr 2020 wurde nach Wichtung der BMI-Klassen eine Makrosomievergleichsrate von 31,3% (erwartete Rate im Studienkollektiv bei hohem Anteil adipöser Schwangerer) und die signifikante Reduktion der Makrosomierate der Neonaten in der GemaZ-Studie mit p=0,026 ermittelt, (Subgruppe Kriterium c signifikante Senkung p=0,024).
Zusammenfassung Die Ernährungsberatung bei Schwangeren mit BMI ≥25kg/m² ergab eine signifikante Reduktion der Gesamtmakrosmierate bei reifen Einlingen.
* Voigt et. al.: Analyse des Neugeborenenkollektivs der Bundesrepublik Deutschland. Geburtshilfe Frauenheilkunde 2006;66(19):956-970
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
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