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DOI: 10.1055/s-0042-1756925
Frührezidiv – Dysgerminom und Turner-Syndrom-Mosaik – ein Fallbericht
Zusammenfassung Keimzelltumore im Stadium FIGO Ia sind mit einer chirurgischen Entfernung in der Regel ausreichend therapiert. Dennoch muss eine engmaschige (zunächst monatliche) Nachsorge erfolgen, um Frührezidive rechtzeitig zu entdecken und entsprechend adäquat behandeln zu können ([Tab. 1]).
Zeitpunkt |
Erstdiagnose |
13 Tage nach Erstdiagnose |
6 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose |
10 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose |
16 Wochen, 3 Tage nach Erstdiagnose |
---|---|---|---|---|---|
LDH (U/l) |
1289 |
378 |
256 |
||
Referenz 117-213 |
Erstdiagnose |
3 Tage postoperativ |
185 |
163 |
Rezidiv |
Anamnese und klinischer Befund 17-jährige Patientin, Menarche mit 14 Jahren, virgo intacta, lediglich leichter Druck im linken Oberbauch im Rahmen der Nachsorge ([Abb. 1]), ([Abb. 2]).




Diagnose Lymphogenes Frührezidiv eines Dysgerminoms
Turner-Syndrom-Mosaik (46*46,XX; 1*45,XX; 3*45,X)
Therapie:
→ Re-Laparotomie, Omentektomie infrakolisch, selektive paraaortale Lymphonodektomie mit Fokus auf die Region prärenal, paraaortal links
→ 4 Zyklen PEI(Cisplatin-Etoposid-Ifosfamid) sowie Depotgabe Goserelinacetat laut Leitlinie ESGO – pädiatrisches Protokoll
Verlauf Nach initialer Adnexektomie bei riesigem Dysgerminom (FIGO Ia) links fiel in der Nachsorge bereits nach 4 Monaten ein Anstieg des LDH auf, bildgebend Verdacht auf Rezidiv Lymphknoten links paraaortal.
Die zytogenetische Analyse bestätigte den bei Keimzelltumoren dringenden Verdacht eines Turner Syndroms (Mosaik 46*46,XX; 1*45,XX; 3*45,X). Es folgte die operative Entfernung und „adjuvante“ Therapie mit 4 Zyklen PEI(Cisplatin, Etoposid, Ifosfamid) sowie Depotgabe Goserelinacetat. Die Patientin ist seitdem rezidivfrei.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
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