Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e121
DOI: 10.1055/s-0042-1756940
Abstracts | DGGG

Sind die Gynäkologen/Innen „grün“ nur im OP? Aufruf zum Umweltschutz

S Lukac
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Dimpfl
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Schmid
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
Z El-Taie
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
D Dietrich
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
H Schäffler
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
,
D Dayan
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
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Die Internationale Organisation der Frauenärzte hat Ende letzten Jahres zum Bekämpfen der klimatischen Krise ausgerufen. Die deutschen Krankenhäuser sind der fünft-größte Müllproduzent hierzulande, die täglich etwa 6kg Abfall pro Patienten produzieren, vieles davon durch Einwegmaterialien. Wir möchten mit unserem Beitrag eine der Möglichkeiten zum Umweltschutz beschreiben, die den Frauenärzten im klinischen Alltag zur Verfügung stehen.

Es handelt sich um eine Analyse der Möglichkeiten von Recycling und dessen theoretischen Umwelteffekt am Beispiel der alltäglichen Blutabnahmen, einer der häufigsten alltäglichen Tätigkeiten. Eine mögliche Reduktion des CO2 Fußabdrucks wurde anhand der Anzahl der Blutproben unserer Frauenklinik pro Arbeitstag im November 2021 berechnet.

Im angegebenem Zeitraum erfolgten etwa 200 Blutabnahmen pro Tag. Jede Blutabnahme beginnt mit der Desinfektion der Stelle der Venenpunktion. Hierfür können anstatt in Plastik verpackter Einmaldesinfektionstücher nachfüllbare Desinfektionssprays und Zellstofftupfer benutzt werden. Die Blutabnahme erfolgt mittels Kanülen oder Nadeln, die ebenfalls in Plastik-Papierverpackung liegen. Durch Separierung dieser kann pro Monat etwa 5 kg Abfall recycelt werden. Die üblicherweise verwendete EDTA-Monovette ist mit einem Kolben ausgestattet, der nach der Blutabnahme entfernt wird. Der Kolben der Monovette wiegt etwa 1,7 g und ist aus high density Polyethylene (HDPE) hergestellt. Somit kann an Monovetten etwa 11,2 kg Plastikmüll monatlich recycelt werden. Die Herstellung eines kg HDPE erzeugt 1,39 kg CO2. Somit können durch Recycling jährlich mindestens 187 kg CO2 reduziert werden.

Das Umweltbewusstsein ist der erste Schritt in der Protektion unserer Planeten. Einfache Mittel stehen uns im Alltag zur Verfügung, weil kleine Schritte oft bedeutsamer als große Sprünge sind.



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Article published online:
11 October 2022

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