Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e122
DOI: 10.1055/s-0042-1756944
Abstracts | DGGG

Einflussfaktoren der subjektiven Geburtserfahrung erstgebärender Frauen: Ergebnisse einer Längsschnittstudie

S Märthesheimer
1   Institut für Experimentelle Psychologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
C Hagenbeck
2   Frauenklinik, Universitätsklinik Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
P Hepp
3   Frauenklinik, Universitätsklinik Augsburg, Augsburg, Deutschland
4   Frauenklinik, HELIOS Universitätsklinik Wuppertal, Universität Witten/ Herdecke, Wuppertal, Deutschland
,
T Fehm
2   Frauenklinik, Universitätsklinik Düsseldorf, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
NK Schaal
1   Institut für Experimentelle Psychologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
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Die Geburt eines Kindes ist ein bedeutsames Ereignis im Leben einer Frau. Für eine professionelle Begleitung braucht es ein umfassendes Verständnis über die Erwartungen und Belastungen vor, während und nach der Geburt. Ziel der vorliegenden Studie ist die Evaluation der Zusammenhänge zwischen Geburtserwartungen, insbesondere Geburtsängsten, dem Geburtserleben und der Erinnerung im Verlauf der ersten 6 Monate postpartal.

Mit Hilfe standardisierter Fragebögen und visueller Analogskalen wurden präpartal die Erwartungen und (Geburts-) Ängste (u.a. Wijma Delivery Expactancy Questionnaire) und postpartal das subjektive Geburtserleben (u.a. Childbirth Experience Questionnaire) ermittelt. Die geburtsmedizinischen Informationen wurden erfasst und durch eine kurze standardisierte Geburtseinschätzung der begleitenden Hebamme und Ärzt*in ergänzt.

In der Längsschnittuntersuchung wurden 156 erstgebärende Frauen, die einen Spontanpartus anstreben, zu vier Zeitpunkten (34. SSW und 3 Tage, 6 Wochen und 6 Monate postpartal) befragt. Mittels statistischer Analysen wurden die Daten auf einen Zusammenhang zwischen Geburtserwartungen und Geburtserlebnis sowie die Veränderung über die Zeit untersucht.

In den Ergebnissen zeigen sich je nach Ausprägung der Geburtsangst und des Geburtsmodus unterschiedliche Geburtsbeurteilungen auf verschiedenen Dimensionen, wie zum Beispiel für die wahrgenommenen Bewältigungsmöglichkeiten und die professionelle Unterstützung, die auch 6 Monate nach der Geburt noch bestehen. Außerdem findet sich ein Zusammenhang zwischen der subjektiven Geburtserfahrung und dem Grad der psychischen Belastung.

Das subjektive Geburtserlebnis verändert sich in den ersten 6 Monaten und wird unter anderem durch die präpartale Geburtsangst und den Geburtsmodus beeinflusst. Die Ergebnisse geben wichtige Einblicke in das Zusammenspiel von Geburtserwartung, medizinischen Faktoren und Geburtserlebnis, die zur Optimierung der Geburtshilfe beitragen können.



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Article published online:
11 October 2022

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