Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e139
DOI: 10.1055/s-0042-1756989
Abstracts | DGGG

Fetaler Aszites nach rupturierter Mesenterialzyste

LM Pech
1   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
U Jarchau
1   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
L Hellmeyer
1   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Deutschland
,
A Dumitrescu
2   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Pädiatrische Intensivmedizin, Neonatologie, Berlin, Deutschland
› Institutsangaben
 

Vorstellung der 36-jährigen Patientin in der 34.SSW mit V.a. fetalen Unterbauchtumor bei bisher unauffälliger Schwangerschaft. Es fällt ein mehrfach gekammerter echogener Aszites auf, im Verlauf progredient, sodass die primäre Sectio indiziert wird bei V.a. nicht-immunologischen Hydrops fetalis. TORCH-Serologie und Amniozentese ohne pathologischen Befund.

Der sich postnatal echogen darstellende Aszites mit frei flottierenden Membranen resorbierte sich in den folgenden Tagen. Die Punktion ergab einen chylösen Aspekt und somit die Diagnose einer rupturierten Mesenterialzyste. Nebenbefundlich bestand eine Polysplenie. Ausschluss eines Links-Isomerismus erfolgt.

Fetaler Aszites tritt selten isoliert auf. Am häufigsten ist er assoziiert mit gastrointestinalen oder urogenitalen Anomalien (Ge et al 2020, Abdellatif 2013). Eine rupturierte Mesenterialzyste ist eine der multiplen Differentialdiagnosen. Lokalisiert bis zu 60% im Bereich des Ileums können Mesenterialzysten im gesamten Intestinaltrakt vorkommen. (Gembruch et al 2018) Der meist trotz Ausbildung eines Polyhydramnions unkomplizierte pränatale Verlauf, hat eine hohe Rate an Spontanregression. (Kamil et al 2008) Bei der Vielzahl an Differentialdiagnosen wird nur ein geringer Anteil an Mesenterialzysten pränatal korrekt diagnostiziert. (Tan et al 2009) Nach Ruptur der Zyste und dem alleinigen Nachweis von Aszites ist die Diagnosestellung pränatal fast nicht mehr möglich ([Abb. 1]).

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Abb. 1


Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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