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DOI: 10.1055/s-0042-1756993
Evaluation von uma – Gesundheitsapp für die Schwangerschaft
Zielsetzung Mit den Gesetzen zur Digitalen Versorgung (App auf Rezept) steigt auch die Anzahl an Medizinprodukt-Apps, die sich an Schwangere richten. Welchen Nutzen haben diese? In der vorliegenden Studie wurde eine App zur Digitalen Versorgung in der Schwangerschaft evaluiert.
Materialien und Methoden Es wurde eine randomisierte-kontrollierte Pilotstudie durchgeführt. Die Rekrutierung erfolgte über digitale Kanäle. Es wurde computergestützt 1:1 randomisiert. Einschlusskriterien: Schwangerschaft (4. – 35. SSW.)
Die Interventionsgruppe (IG) erhielt einen Zugang zur uma-App. Die Kontrollgruppe (KG) nicht. Beiden Gruppen wurde freigestellt andere Apps zu nutzen. Es erfolgten Erhebungen zum Zeitpunkt t0=Baseline, t1=6 Wochen, t2=12 Wochen.
Die Erhebung erfolgte mit Unipark©, die Auswertung mit SPSS© nach dem Intention-to-treat (ITT) Prinzip. Es wurde eine Mixed ANOVA-Analyse durchgeführt. Gruppenunterschiede wurden mittels t-Test berechnen. Effektstärken mittels Cohen’s d.
Ergebnisse Es gab n=158 Anmeldungen, 10 erfüllten die Einschlusskriterien nicht. T0: KG (n=74), IG (n=74). T2: KG (n=50), IG (n=40).
Es wurden statistisch signifikante und klinisch relevante Ergebnisse für die folgenden Endpunkte gefunden: Reduktion von Stresssymptomen (PSS) (F(2)=7,01, p< 0,001; d=0,73), Steigerung der Selbstwirksamkeit (Subskala PSS:(F(1,8)=5,4, p=0,01; d=0,54) und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (WHOQOL_BREF:(F(2)=3,87,p=0,02; d=0,61).
Im zeitlichen Verlauf wurden eindeutige Tendenzen gefunden: Senkung von Depressions- (EDPS: (F(2)=2,6, p=0,79; d=0,4), Angstsymptomen (STAI-S: (F(2)=1,7, p=0,19; d=0,15) und Schlafstörungen (ISI: (F(1,8)=2,4, p=0,1; d=0,40), sowie eine Verbesserung der schwangerschaftsspezifischen Gesundheitskompetenz (MHLI: (F(1,8)=2,12, p= 0,13; d=0,29). Es zeigte sich kein Einfluss auf die allgemeine Gesundheitskompetenz (HLS), sowie auf die Qualität der Versorgung (QPCQ).
Zusammenfassung Digitale Versorgungsangebote können Einfluss auf relevante Outcome Parameter der Schwangeren haben und damit die Versorgung verbessern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
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Georg Thieme Verlag
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