RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0042-1757006
BReLasca – Prospektive Beobachtungsstudie zur intraoperativen Anwendung der Laser Speckle Imaging-(Lasca) Technologie in der Onkoplastisch-rekonstruktiven Brustchirurgie
Zielsetzung Perioperative Komplikationen (Wundheilungsstörung, Wundinfektion, Implantatverlust u.a.) in der Onkoplastisch-rekonstruktiven Brustchirurgie treten in etwa 45% der Fälle auf. In diesem Kontext ist die Perfusion der Brusthaut ein wesentlicher kritischer Faktor. Im Rahmen von Studien konnte gezeigt werden, dass die intraoperative Beurteilung der Gewebeperfusion durch Indocyaningrün-basierte Fluoreszenzangiographie die Komplikationsrate deutlich reduzieren kann. Der intraoperative Einsatz von Indocyaningrün ist in der aktuellen AGO-Mamma Leitlinie positiv bewertet worden. Die Anwendung ist jedoch umstritten, da die Injektion eines potenziell anaphylaktischen Farbstoffes erforderlich ist und zudem die Gewebeperfusion nicht kontinuierlich dargestellt werden kann. Die Laser Speckle Imaging-Technologie (Lasca) stellt ein hier alternatives, nicht invasives kontinuierliches Verfahren zur Evaluation der Gewebeperfusion dar. Die vorliegende Studie untersucht erstmalig den prospektiven Einsatz dieser Technologie in der Onkoplastisch-rekonstruktiven Brustchirurgie.
Methodik Die Lasca-Technologie ermittelt über durch kohärentes, monochromatisches Laserlicht erzeugte Interferenzmuster die Gewebeperfusion in Echtzeit. Die Messungen erfolgen mit Hilfe des Pericam PSI Systems (Perimed Instruments GmbH). Die Gewebedurchblutung wird in definierten Positionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten perioperativ ermittelt. Die erhobenen Daten werden mit klinischen Parametern korreliert (Risikofaktoren für postoperative Komplikationen, Rate an postoperativen Komplikationen etc.).
Ergebnisse Die bisher erfolgten ersten Messungen (N=20) zeigen eine sehr gute intraoperative Anwendbarkeit mit valider Aussage zur Qualität der Gewebeperfusion. Auswertungen in Bezug auf die perioperative Komplikationsrate sind aktuell ausstehend.
Zusammenfassung Erste Ergebnisse unserer Pilotstudie zeigen, dass die intraoperative Anwendung der Lasca-Technologie eine vielversprechende Alternative zur Indocyaningrün-basierten Fluoreszenzangiographie darstellt. Langfristig soll untersucht werden, inwieweit der Einsatz der Lasca-Technologie das intraoperative Vorgehen beeinflussen und dadurch die Rate an perioperativen Komplikationen reduzieren kann.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany