Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e154
DOI: 10.1055/s-0042-1757029
Abstracts | DGGG

CTC high Prävalenz und Persistenz beim metastasierten Mammakarzinom – eine Real World Datenanalyse

H Schäffler
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
B Rack
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
A Hartkopf
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Dimpfl
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
K Veselinovic
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
M Tzschaschel
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
L Wiesmüller
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
F Schochter
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) ist beim metastasierten Mammakarzinom (MBC) mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Ziel dieser Arbeit ist die Auswertung erster klinischer Real World Daten eines laufenden translationalen Forschungsprojektes.

Materialien/Methoden Zwischen 08/2017 und 09/2021 wurden bisher 76 Patientinnen mit MBC zu Beginn einer neuen Therapielinie eingeschlossen. Die CTC-Bestimmung erfolgt mit Hilfe des CellSearch-Systems. Die Untersuchung erfolgt vor Einschluss, zu Beginn jedes neuen Therapiezyklus und vor Therapieumstellung.

Ergebnisse Die Kohorte setzt sich zusammen aus 23,7% (18) triple negativen (TN), 63,2% (48) Hormonrezeptor-positiven (HR+/Her2-) und 13,2% (10) Her2/neu-positiven (Her2+) metastasierten Mammakarzinom-Patientinnen. Im Mittel gingen dem Einschluss 1,9 (SD:2,0; max: 10) Therapielinien in der metastasierten Situation voraus. Im Verlauf zeigten 69,7% (53) ≥5 CTCs (CTC high) und 86,8% (66) ≥1 CTC. Bei 13,2% (10) konnten zu keinem Zeitpunkt CTCs nachgewiesen werden. Bei 44,7% (34) konnten bei Einschluss ≥ 5 CTCs detektiert werden (Her2+ 20,0% (2); HR+/Her2- 45,8% (22), TN 55,6% (10)). In 25,0% (19) der Fälle kam es zu einem Wechsel von initial CTC low (<5 CTCs) zu CTC high (Her2+ 20,0% (2); HR+Her2- 27,1% (13);TN 22,2% (4)). Bei 50,0% (17) zeigte sich eine CTC high Persistenz (Her2+ 0% (0), HR+/Her2- 54,5% (12), TN 50,0% (5)).

Zusammenfassung Die Analyse unseres Real World Kollektivs bestätigt die Machbarkeit einer sequentiellen CTC-Diagnostik. Der numerische Unterschied von initial CTC high und CTC high Persistenz in den Subgruppen ist am ehesten den niedrigen Fallzahlen zuzuschreiben und zeigt den Bedarf weiterer Untersuchungen, welche im Rahmen der Folgeanalysen auf der Suche nach Biomarkern basierend auf der DNA-Schadensantwort stattfinden sollen.



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Article published online:
11 October 2022

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