Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e166-e167
DOI: 10.1055/s-0042-1757061
Abstracts | DGGG

Die septische Ovarialvenenthrombose als herausfordernde Differentialdiagnose im Wochenbett

J Stapf
1   München Klinik Neuperlach, Frauenklinik, München, Deutschland
,
S Stavrou
1   München Klinik Neuperlach, Frauenklinik, München, Deutschland
,
S Beeck
1   München Klinik Neuperlach, Frauenklinik, München, Deutschland
,
J Lange
2   München Klinik Neuperlach, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, München, Deutschland
,
C Scholz
1   München Klinik Neuperlach, Frauenklinik, München, Deutschland
› Institutsangaben
 

Zusammenfassung 28j Patientin mit akutem Abdomen vier Tage postpartal bei Ovarialvenenthrombose.

Anamnese / klinischer Befund Notärztliche Vorstellung der 28j Patientin VG/IVP, vier Tage postpartal nach komplikationslosem Spontanpartus mit akuten rechtsseitigen Unterbauchschmerzen. Fieber bis 39°C sowie erhöhten Entzündungszeichen (CRP 107mg/l). Gynäkologisch zeigt sich ein unauffälliger Befund.

In der Abdomen Sonographie stellt sich eine hochentzündliche Formation im rechten Unterbauch, der Appendix entsprechend, mit deutlicher Imbibierung des Fettgewebes und freier Flüssigkeit dar. Unter der Verdachtsdiagnose einer akuten Appendizitis erfolgte die Indikationsstellung zur Laparoskopie. Intraoperativ zeigt sich ein unauffälliger Appendix mit jedoch deutlicher venöser Stauung im rechten Adnexbereich.

Bei klinischem V.a. Ovarialvenenthrombose Durchführung eines Kontrastmittel-MRT Becken mit langstreckiger Thrombose der Vena ovarica rechts. Zusätzlich ein 6mm großer, in die Vena cava ragender, Thrombusanteil.

Diagnose Septische Ovarialvenenthrombose rechts ([Abb. 1]).

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Abb. 1

Therapie / Verlauf Es erfolgte die stationäre Aufnahme mit Beginn einer therapeutischen Antikoagulation mittels Enoxaparin 6000 IE zweimal täglich. Antibiotische Abdeckung mittels Piperacillin / Tazobactam und Metronidazol. Zusätzlich Analgesie mit Paracetamol und Piritramid bei Bedarf. Bei deutlich rückläufigen Entzündungszeichen und gebesserter Symptomatik konnte die Patientin nach fünf Tagen, mit oraler Antibiose und antikoagulatorischer Therapie in gutem Allgemeinzustand nach Hause entlassen werden.

Zusammenfassung Die septische Ovarialvenenthrombose ist eine herausfordernde Differentialdiagnose im Wochenbett mit guten Therapieoptionen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022

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