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DOI: 10.1055/s-0042-1757095
Vaginal eingeführte Fremdkörper bei Borderline-Persönlichkeitsstörung
Zusammenfassung Folgender Case-Report stellt eine 36 jährige Patientin mit schwerem selbstschädigenden Verhalten, im Rahmen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung dar, welcher eine besondere Herausforderung für das gesamte interdisziplinäre Behandlungsteam war.
Anamnese und klinischer Befund Die Patientin wurde mittels Rettungsdienst und unter polizeilicher Begleitung, bei teils aggressiven Verhalten, in die Notaufnahme verbracht. Sie gab an mehrere Fremdkörper (u.a. Rasierklingen) geschluckt zu haben. Zusätzlich habe sie sich eine Messerklinge vaginal eingeführt und den Introitus mit Sekundenkleber verschlossen. Die Patientin hat eine bekannte Borderline-Persönlichkeitsstörung und sei derzeit, infolge eines betreuungsrechtlichen Unterbringungsbeschluss, in einer psychiatrischen Klinik, aus der sie geflohen sei. Die Patientin war kreislaufstabil und beschwerdefrei. Da die Patientin keine körperliche Untersuchung tolerierte, erfolgte ein Röntgen des Abdomens und Beckens zur Verifizierung. So konnten mehrere Fremdkörper, a.e. Rasierklingen sowie ein abgebrochener Löffel in Projektion auf den Magen sowie mehrere Fremdkörper in Projektion auf die Vagina dargestellt werden.
Diagnose Vaginal eingeführte Fremdkörper sowie Ingestion mehrerer Fremdkörper
Therapie und Verlauf Unter Allgemeinanästhesie erfolgte die Entfernung der Fremdkörper (s. [Abb. 1]) aus der Vagina. Die Vaginalwand und Portio waren bis auf minimale Schürfungen intakt. Die gastralen Fremdkörper wurden komplikationslos endoskopisch entfernt. Die Patientin wurde nach intensivmedizinischer Überwachung zurück in die psychiatrische Klinik verlegt.



Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
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Georg Thieme Verlag
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