Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(10): e184-e185
DOI: 10.1055/s-0042-1757107
Abstracts | DGGG

Steigerung der Therapiequalität beim frühen Ovarialkarzinom: Ergebnisse der QS-Ovar

P Wimberger
1   Medical Faculty and University Hospital Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden, Department of Gynecology and Obstetrics, Dresden, Deutschland
,
J Pfisterer
2   Zentrum für Gynälogische Onkologie, Kiel, Kiel, Deutschland
,
A du Bois
3   Kliniken Essen-Mitte (KEM), Essen, Deutschland
,
F Hilpert
4   University Hospital Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
,
M Kerkmann
5   MMF GmbH Münster, Münster, Deutschland
,
J Sehouli
6   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
,
S Mahner
7   University Hospital Munich, München, Deutschland
,
N de Gregorio
8   University Hospital Ulm, Ulm, Deutschland
,
L Hanker
9   University Hospital Schleswig-Holstein, Lübeck, Deutschland
,
F Heitz
3   Kliniken Essen-Mitte (KEM), Essen, Deutschland
,
F Marmé
10   Universitätsfrauenklinik Mannheim, Mannheim, Deutschland
,
L Wölber
11   University Medical Center Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
,
L Holtmann
5   MMF GmbH Münster, Münster, Deutschland
,
G Elser
12   AGO Study Group, Wiesbaden, Deutschland
,
P Harter
3   Kliniken Essen-Mitte (KEM), Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung QS-Ovar dokumentierte von 2004 bis 2016 alle im 3. Quartal erstdiagnostizierten Ovarialkarzinome (OC). Diese repräsentative Datenerhebung soll Umsetzung von Therapiestandards und Auswirkungen auf das Überleben für FIGO I Ovarialkarzinome evaluieren.

Methoden Die Therapiequalität orientierte sich an gültigen Therapiestandards und Leitlinien. OP-Qualität wurde als „optimal“ (OP+: maximal 1 OP-Parameter fehlend), vs. „suboptimal“ (OP-) kategorisiert.

Ergebnisse 19,9% (n=700) hatten ein FIGO I OC. Medianes Follow-up betrug 51,0 Monate. Medianes Alter war 60 Jahre. 40,1% waren ≥65 Jahre, 47,1% mit FIGO IA, 47,9% FIGO IC. 37,1% waren high-grade serös. Die OP-Qualität nahm im Verlauf zu. Der operative Standard erhöhte sich im Beobachtungszeitraum von 19,9% auf 54,1%. Das OP+ Kollektiv stieg von 42,2% auf 70,9%. Das progressionfreie Survival (PFS) war signifikant verbessert bei OP+ (84% nach 48 Monaten im Vergleich zu 71% bei nicht optimaler Operation). Ebenso war das Gesamtüberleben (OS) signifikant verlängert mit 91% nach 48 Monaten bei OP+ vs. 76% bei OP-. 20,7% wurden systemtherapeutisch untertherapiert, 1,0% übertherapiert. Der optimale Chemotherapiestandard (CT+) wurde zunehmend häufiger verabreicht (71,4% auf 80,8%). PFS und OS waren signifikant verlängert bei CT+. Die OP+/CT+ Subgruppe stieg im Verlauf von 37,9% auf 54,1% und war mit signifikant verlängertem PFS und OS assoziiert (OS (48 Monate): OP+/CT+ 93%, OP-/CT+ 68%).

Zusammenfassung Zwar geht aus den retrospektiven QS-Ovar-Daten hervor, dass sich die Therapiequalität im Laufe der Jahre stetig verbessert hat, allerdings wurden bei fast 50% immer noch nicht alle operativen Standards eingehalten. Die kontinuierliche Erhöhung des OP+/CT+ Kollektivs ist somit ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Prognose von Ovarialkarzinompatientinnen.



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Article published online:
11 October 2022

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