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DOI: 10.1055/s-0043-100744
Notfälle in Gynäkologie und Geburtshilfe
Teil 2: Notfälle in der späten Schwangerschaft und GeburtPublication History
Publication Date:
31 May 2017 (online)
Auch in der 2. Hälfte der Schwangerschaft kann es zu schwangerschaftsspezifischen Notfällen kommen, die ein rasches Management erfordern – insbesondere aus mütterlicher Indikation Zu nenne sind vaginale Blutungen verschiedener Genese und Hypertension. Bei umgehend erforderlichem Transport der Schwangeren richtet sich die Wahl der Entbindungseinrichtung nach dem Gestationsalter und den Umständen der Schwangerschaft.
Notfälle in der fortgeschrittenen Schwangerschaft erfordern rasche Maßnahmen zur hämodynamischen Stabilisierung der Mutter sowie den umgehenden Transport in eine entsprechende Entbindungseinrichtung – je nach Erfordernissen entweder eine Geburtsklinik oder ein Perinatalzentrum. Vorrangig umfassen spätschwangerschaftsbedingte Notfälle vaginale Blutungen oder hypertensive Erkrankungen. Blutungen können dabei bedingt sein durch den Sitz der Plazenta bzw. deren vorzeitige Ablösung, eine Uterusruptur, insbesondere bei Z. n. Kaiserschnitt, oder einen Blasensprung mit Insertio velamentosa. Ein Bluthochdruck während der Schwangerschaft birgt das Risiko für Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom. Maßnahmen sind hier die medikamentöse Blutdrucksenkung und eine Krampfprophylaxe mit Magnesiumsulfat. Das erhöhte maternale Risiko besteht bis 48 Stunden postpartal. Bei postpartaler Hämorrhagie besteht für die Mutter mit 2% Prävalenz ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Auch die peripartale Kardiomyopathie sowie die Fruchtwasserembolie im Verlauf der Geburt bergen ein hohes Risiko für maternale Mortalität und ziehen eine intensivmedizinische Behandlung nach sich.
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