Sprache · Stimme · Gehör 2017; 41(04): 169
DOI: 10.1055/s-0043-101467
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Unterschiedliche Tonwahrnehmung bei Patienten mit Innenohrschwerhörigkeit und auditorischer Neuropathie

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
06. Dezember 2017 (online)

Für Sprecher der Tonsprachen, z. B. asiatische Sprachen, liefert das Reintonaudiogramm nicht unbedingt eine Repräsentation der Hörfähigkeit für die in diesen Sprachen vorkommenden lexikalischen Töne. Die Verarbeitung komplexer akustischer Muster ist bei sensorineuraler Schwerhörigkeit (SNHL) und auditorischer Neuropathie (ANDS) unterschiedlich.

Fazit

Personen mit ähnlichen Ergebnissen im Tonaudiogramm können sehr unterschiedlich Tonsprachen wie das Mandarin-Chinesische verstehen. Bei sensorineuralem Hörverlust scheint die Tonerkennung robust und dem Tonschwellenaudiogramm entsprechend zu sein. Bei Patienten mit ANDS kann aus dem Tonschwellenaudiogramm keine Vorhersage des Sprachverstehens abgeleitet werden. Wenn man die Untersuchung im europäischen Sprachraum mit vorherrschenden indogermanischen (konsonantischen) Sprachen durchführen wollte, müsste man einen ähnlichen Test mit Tönen konstruieren, deren Frequenzen kontinuierlich ansteigen oder abnehmen.