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DOI: 10.1055/s-0043-102268
Systemtherapeutika in der Dermatologie
Publication History
Publication Date:
31 March 2017 (online)
Die Therapie von Erkrankungen der Haut hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend in Richtung der Systemtherapie entwickelt, wenngleich die fachgerecht durchgeführte Lokaltherapie deswegen keinesfalls ihren Stellenwert verloren hat. Eine Vielzahl von altbewährten, mehr noch aber von neuen Systemtherapeutika wird heute routinemäßig eingesetzt, wobei es vom Schwerpunkt des jeweiligen Dermatologen abhängt, welche Medikamente häufig und welche selten verwendet werden. Kaum ein dermatologischer Kollege wird von sich behaupten wollen, alle derzeit verfügbaren Systemtherapeutika routinemäßig einzusetzen. Dennoch kommen in Klinik und Praxis Situationen vor, wo zum Beispiel eine seltenere Indikation die Auseinandersetzung mit einem bislang persönlich wenig verwendeten Medikament oder die Fortführung einer andernorts begonnenen Systemtherapie eine rasche Orientierung notwendig macht.
Das im Thieme-Verlag erschienene Buch der Kollegen Schmitz und Oster-Schmidt stellt für jeden Dermatologen, der Systemtherapien durchführt, einen äußerst kompetenten, übersichtlichen und hochaktuellen Ratgeber dar. Einleitend werden allgemeine Regeln zusammengefasst, die man besser einmal abends oder am Wochenende in Ruhe durchsieht. Es folgen dann Kapitel zu Antibiotika, Antimykotika, Virustatika, Antihistaminika, Glukokortikoiden und Retinoiden, gewissermaßen den Klassikern der dermatologischen Systemtherapie. Wer meint, hier alles zu überblicken, wird rasch sehen, dass die etwa 50 Substanzen, die am häufigsten verwendet werden, sich innerhalb ihrer Klassen bezüglich Indikation, Wirkmechanismus, Nebenwirkungen oder Arzneimittelinteraktionen mehr unterscheiden, als uns gemeinhin bewusst ist. Übersichtliche und im gesamten Buch gleich gehaltene Tabellen erleichtern die Orientierung und sind sowohl auf rasches Nachschlagen als auch auf eine vertiefende Information angelegt.
Klassische Immunsuppressiva und Immunmodulatoren, Signaltransduktionsinhibitoren und Biologics bilden den weiteren, zunehmend aktuellen Teil unseres therapeutischen Armamentariums. Auch hier finden sich – bei höchster Aktualität – Fakten zu allen therapierelevanten Aspekten, und man kann nur ahnen, wieviel Sorgfalt und Zeit die Herausgeber, unterstützt von kompetenten Kapitelautoren, hier investiert haben.
Die verwendete Systematik teils nach Indikationsgebieten (Antibiotika etc. ...), teils nach Substanzklassen (Biologika etc. ..., diese enthalten Onkologika, Antipsoriatika oder Antiallergika) ist ein inhärentes Problem, welches sich nie ganz befriedigend lösen lässt, und wird durch das sorgfältige Stichwortverzeichnis aufgehoben.
Das Buch möchte ich wegen seiner sorgfältigen, hochaktuellen, übersichtlichen und praxisrelevanten Informationen ausnahmslos jedem Dermatologen empfehlen.
Wolfram Sterry, Berlin