Aktuelle Urol 2017; 48(03): 179
DOI: 10.1055/s-0043-102468
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Publikationsdatum:
14. Juni 2017 (online)

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Axel Merseburger

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist mir eine Ehre mich mit dieser Ausgabe noch einmal persönlich als neuen Mitherausgeber der „Aktuellen Urologie“ bei Ihnen vorstellen zu dürfen.

In der vorliegenden Ausgabe stellt Herr Kurt Miller einen exzellenten Überblick über die Beeinflussung der Lebensqualität beim metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) zusammen. Insbesondere für die in den letzten Jahren zugelassenen antihormonellen Therapieoptionen Abirateronacetat und Enzalutamid für mild oder gering symptomatische Patienten konnte neben der signifikanten Lebensverlängerung auch ein signifikanter Nutzen hinsichtlich mehrerer Lebensqualitätsparameter gezeigt werden. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, aber auch der Zulassungs- und Kostenerstattungsentscheidungen hat die Lebensqualität, neben anderen subjektiven patientenrelevanten Endpunkten, einen zunehmenden Stellenwert. Herr Miller stellt den Effekt der zugelassenen Therapieoption beim mCRPC auf Tumorschmerzen, skeletale Ereignisse, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Fatique dar. Der Autor protegiert einen frühen Einsatz der neuen antihormonellen Substanzen, um einen maximalen Tumoreffekt bei gleichzeitig erhaltender Lebensqualität zu erzielen.

Aufbauend darauf unterstreicht der Artikel von Stefan Hinz, dass die Durchführung eines strukturierten Therapiemonitorings im klinischen Alltag wichtig zu sein scheint. Dieses setzt ein frühzeitiges Erkennen einer Progression als Indikation für einen Therapiewechsel voraus. Gerade beim bekannten heterogenen Verlauf der fortgeschrittenen Prostatakarzinomerkrankung stellt der Artikel die modernen Optionen zur Bewertung einer Krankheitsprogression dar, um so sicherzustellen, dass jeder Patient im Verlauf seiner Erkrankung möglichst alle verfügbaren Therapieoptionen erhalten kann.

Mit dem lokal begrenzten Nierenzellkarzinom befasst sich die Arbeitsgruppe um Johannes Breyer mit der Fragestellung, unkompliziert zu erhebende klinische und histopathologische Faktoren für die Prognoseeinschätzung kleiner Nierentumoren zu identifizieren. Aus den vorgestellten Ergebnissen leiten sie Aussagen für die Nachsorge und somit tägliche Praxis der Beratung und Behandlung von Patienten mit kleinen Nierentumoren ab und empfehlen eine lebenslange Nachsorge.

Des Weiteren erwarten Sie spannende Überlegungen zur peripheren Neuromodulation von André Reitz und Kollegen sowie überzeugende infektiologische Daten von Michael Kresken zur Empfehlung der antibiotischen Erstlinientherapie bei akuter unkomplizierter Zystitis.

Mit allerbesten kollegialen Grüßen wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe!

Ihr
Axel Merseburger