NOTARZT 2017; 33(01): 38-42
DOI: 10.1055/s-0043-102736
Zusatzweiterbildung Notfallmedizin
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Organisation des Rettungsdienstes – Luftrettung

Organization of Emergency Medical Service – Air Rescue
M. Helm
,
L. Lampl
,
B. Hossfeld
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Publication Date:
03 March 2017 (online)

Die notfallmedizinische Versorgung in Deutschland wird vorrangig durch bodengebundene Rettungsmittel sichergestellt. Die Luftrettung nimmt grundsätzlich die gleichen Aufgaben wahr wie der bodengebundene Rettungsdienst. Die wesentlichen Unterschiede dieser beiden Rettungsdienste, die weniger in der materiellen Ausstattung bzw. personellen Besetzung als vielmehr in der Einsatztaktik liegen, werden in diesem Beitrag vorgestellt.

Kernaussagen
  • Die Aufgabe der Luftrettung besteht in der Ergänzung und der Erweiterung des bodengebundenen Rettungsdienstes.

  • Dabei kommt dem Rettungshubschrauber (RTH) in der Luftrettung quantitativ wie qualitativ die Hauptaufgabe zu.

  • Grundsätzlich unterscheidet sich der RTH sowohl hinsichtlich seiner materiellen Ausstattung als auch seiner personellen Besetzung nicht vom Notarztwagen (NAW).

  • Vorteile des RTH gegenüber dem NAW sind insbesondere der Geschwindigkeitsvorteil von etwa 3:1, der direkte Flugweg, die Unabhängigkeit von Verkehrsverhältnissen sowie der erschütterungsarme Transport.

  • Nachteile des RTH sind neben der Witterungsabhängigkeit insbesondere die eingeschränkten Behandlungs- und Überwachungsmöglichkeiten im Flug durch die räumliche Enge sowie den hohen Lärmpegel.

  • Daraus resultieren erhöhte Anforderungen an die Transportstabilität des Patienten (großzügigere Indikation zur Intubation/Beatmung; Anlage Thoraxdrainage bei Pneumothorax usw.).

  • Flugphysiologische Aspekte spielen beim RTH-Transport im Flachland keine nennenswerte Rolle.

  • Absolute Kontraindikationen gegen einen Hubschraubertransport stellen sich in der Praxis äußerst selten.

  • Der Landeplatz sollte je nach Hubschraubertyp 30 × 30 m betragen. Er sollte möglichst eben und frei von losen Gegenständen und Hindernissen (Baukran, Verkehrsschilder, Hochspannungsleitung usw.) sein sowie einen festen Untergrund haben.

 
  • Literatur

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