Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2017; 11(03): 297-317
DOI: 10.1055/s-0043-104245
Notfallchirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schwerstverletztenversorgung in der Allgemein- und Viszeralchirurgie

Christoph Güsgen
,
Thorsten Hauer
,
Johann Lock
,
Daniel Vallböhmer
,
Kristoffer Elias
,
Christoph-Thomas Germer
,
Robert Schwab
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
09. Juni 2017 (online)

Der Artikel soll vor dem Hintergrund der aktualisierten S3-Leitlinie einen Überblick über die allgemein- und viszeralchirurgischen Aspekte der Polytraumaversorgung geben: den Stand der Schwerstverletztenversorgung, die Behandlungsempfehlungen und unterschiedlichen Szenarien, etwa Unfälle, aber auch Terroranschläge mit den grundsätzlichen, aber auch organspezifischen Eigenheiten der einzelnen Verletzungsentitäten. Schließlich werden optionale und alternative Ausbildungsverfahren vorgestellt.

Kernaussagen
  • Schwerstverletztenversorgung als Teamansatz von Unfallchirurgie mit Viszeralchirurgie.

  • Im Jahr 2016 wurde die S3-Leitlinie „Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung“ der AWMF aktualisiert, in der Hauptsache in den Bereichen Schockraum (Hintergrundaktualisierung) und OP (Aktualisierung).

  • Allgemein- und Viszeralchirurgen müssen sich ihrer Verantwortung hinsichtlich der Therapie von Verletzungen in den Körperhöhlen bewußt sein.

  • Hohes Mortalitätsrisiko bei (thorako-)abdominellen Verletzungen durch die damit verbundenen relevanten Blutungen.

  • Das OP-Verfahren beim Polytrauma wird bestimmt durch den Zustand des Patienten (stabil/stabilisierbar/nicht stabilisierbar) und das Verletzungsmuster.

  • Auch in Deutschland wächst die Bedrohung durch Terroranschläge und macht eine spezielle und angepasste Versorgungsstrategie dieser schwerstverletzten Patienten erforderlich.

  • Explosionsverletzungen nehmen ebenso wie komplexe Schussverletzungen eine besondere Stellung in der Polytraumaversorgung ein.

  • Die Grundsätze der Behandlung bei einem Massenanfall an Verletzten (MANV) werden erweitert um die besonderen Gefahren in Kriegs- oder Terrorsituationen.

  • Kliniken in Deutschland müssen auf Terror- und Massenanfallsszenarien vorbereitet sein.

  • Spezielle Fort- und Weiterbildungsangebote zur Versorgung Schwerstverletzter, speziell bei einem Massenanfall an Verletzten und bei Terroranschlagtrauma werden angeboten und sollten wahrgenommen werden.