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DOI: 10.1055/s-0043-105859
Die virtuelle Autopsie hat Grenzen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Juni 2017 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00023625/201702/lookinside/thumbnails/233_10-1055-s-0043-105859-1.jpg)
Die Untersuchung nach dem Tod kann wichtige Informationen zur Todesursache liefern und auch für den Trauerprozess bedeutsam sein. In Autopsien von Neugeborenen oder Säuglingen treten in 20 bis 30 % der Fälle bisher nicht bekannte medizinische Probleme zu Tage. Allerdings akzeptieren nicht alle Familien eine Autopsie. Dann könnte postmortem eine nichtinvasive magnetresonanztomografische Untersuchung (PM-MRT) eine Alternative sein.
Die Studie zeigt, dass eine alleinige PM-MRT keine Alternative zur Autopsie darstellt, aber eine Möglichkeit für Familien sein kann, die eine Autopsie ablehnen. Wenn eine PM-MRT angeboten wird, sollte aber unbedingt auf die Einschränkungen in der Aussagefähigkeit bei bestimmten Todesursachen hingewiesen werden, betonen die Autoren. Sie sehen die PM-MRT eher als Vorscreening vor Autopsie in einer „Hybrid-Autopsie“, die Kostenfrage ist dabei aber ebenfalls zu bedenken.