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DOI: 10.1055/s-0043-105915
Fehlbildungen: Erkennbarkeit im 1. Trimenon
Publication History
Publication Date:
05 January 2018 (online)
Im 1. Trimenon kann man sonografisch bereits zahlreiche fetale Organe detailliert beurteilen. So lassen sich gravierende Defekte, wie z. B. Anencephalus, Body-Stalk-Anomalie oder fehlende Extremitäten ausschließen. Auch Bilder zur Nackentransparenz, Trikuspidalklappe und Ductus venosus können Hinweise für weitere Organfehlbildungen geben, weshalb auffällige Befunde dieser 3 Marker differenzialdiagnostisch abgeklärt werden müssen.
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Basis der Untersuchung im 1. Trimenon ist eine genaue Biometrie, bei der ggf. das Schwangerschaftsalter angepasst wird, bei einer Mehrlingsgravidität die Chorionverhältnisse geklärt werden und auch die Plazentalokalisation beurteilt wird.
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Eine differenzierte Fehlbildungsdiagnostik ist in der Regel nicht Bestandteil der Untersuchungen im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien. Bei bestimmten Indikationen kann jedoch eine Überweisung zu einer solchen Untersuchung erfolgen.
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Insbesondere zur detaillierten Beurteilung der kindlichen Organe ist eine Transvaginalsonografie im 1. Trimenon häufig erforderlich. Im Rahmen eines frühen Fehlbildungsausschlusses müssen gravierende Defekte, wie z. B. ein Anencephalus, eine Body-Stalk-Anomalie oder fehlende Extremitäten ausgeschlossen werden.
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Bei den im Ersttrimesterscreening untersuchten Markern (Nackentransparenz, Trikuspidalklappe und Ductus venosus) sollte berücksichtigt werden, dass sie auch Hinweiszeichen für Organfehlbildungen sein können. Auffällige Befunde müssen daher differenzialdiagnostisch abgeklärt werden.
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Eine Beurteilung des fetalen Herzens im 1. Trimenon ist sinnvoll, allerdings ersetzt dies nicht eine Echokardiografie im weiteren Verlauf, da auch bei guten Ultraschallbedingungen und großer Erfahrung des Untersuchers nicht alle Herzfehler zu diesem Zeitpunkt erkennbar sind.
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Literatur
- 1 Bilardo CM, Muller MA, Pajkrt E. et al. Increased nuchal translucency and normal karyotype: Time for a reassurance. Ultrasound Obstet Gynecol 2007; 30: 11-18
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- 3 Gembruch U, Knöpfle G, Bald R. et al. Early diagnosis of fetal heart disease by transvaginal echocardiography. Utrasound Obstet Gynecol 1993; 3: 310-317
- 4 Kagan KO, Staboulidou I, Syngelaki A. et al. The 11–13 week scan: Diagnosis and outcome of holoprosencephaly, exomphalos and megacystis. Ultrasound Obstet Gynecol 2010; 36: 10-14
- 5 To MS, Sketou CA, Royston P. et al. Prediction of patient specific risk of early preterm delivery using maternal history and sonographic measurement of cervical length: A population based prospective study. Ultrasound Obstet Gynecol 2006; 27: 362-367