Intensivmedizin up2date 2017; 13(02): 147-156
DOI: 10.1055/s-0043-106197
Allgemeine Intensivmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährung – Bedeutung von Spurenelementen und Vitaminen

Christiane Goeters
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Mai 2017 (online)

In der Intensivmedizin ist eine rasche und umfassende Behandlung der Grunderkrankung erforderlich, um die metabolischen „Sollwertverstellungen“ zu überwinden. Die Ernährungstherapie sollte Makro- und Mikronährstoffe in einer ausgewogenen und bedarfsadaptierten Menge zuführen; sie ist dabei jedoch lediglich ein Baustein im Gesamtkonzept der Intensivtherapie, der zu einer optimalen Erholung von Patienten nach einer kritischen Erkrankung beiträgt.

Kernaussagen
  • Ernährung ist ein unverzichtbarer Baustein im Gesamtkonzept der Intensivtherapie.

  • Mikro- und Makronährstoffe sollten in ausgewogener, bedarfsadaptierter Menge zugeführt und Minder- wie Überversorgung vermieden werden.

  • Die enterale Ernährung gilt als bevorzugte Ernährungsform. Bei Kontraindikationen und unzureichender Substratzufuhr auf enteralem Wege sollte frühzeitig eine parenterale Ernährung begonnen werden.

  • Supraphysiologische Dosierungen einzelner oder mehrerer Substanzen (Insulin, Glutamin, Selen, Vitamine) führen nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung des Outcomes von kritisch Kranken und sind potenziell gefährlich.

  • Eine optimierte Ernährungstherapie kann nur durch eine Bündelung von Maßnahmen und eine gute Kooperation von Ärzten, Pflegenden und Physiotherapeuten erreicht werden.